von bianca010 » 07.09.2008, 19:22
hallo, mein vater wurde vor zwei wochen operiert. darmkrebs. nun hat man vorrübergehend ein stoma gelegt. es funktionierte nicht. es ging ihm immer schlechter. daraufhin hat man nochmals operiert und einen knick im dünndarm festgestellt und behoben. das ist jetzt schon wieder eine woche her und der künstliche ausgang funktioniert wieder nicht. er ist irgendwie verstopft. trotzdem hat man ihm schonkost verordnet, wonach es ihm noch schlechter ging. die kost hat man wieder gestrichen und eine magensonde gelegt.warum funktioniert der künstliche ausgang denn nicht? wie lange kann sowas dauern. die ärzte wissen es selbst nicht oder geben ihr wissen nicht weiter. der eine weiß nicht was der andere sagt. wer kann mir weiterhelfen? vielen dank
von Sabine049 » 07.09.2008, 20:30
Liebe Bianca,
sei herzlich Willkommen; ich vermute eher, dass bei deinem Dad trotz der operativen Behebung der abgeknickten Dünndarmschlinge weiterhin behandlungsbedürftige Passagestörungen vorliegen.
Laienverständlich formuliert, der Nahrungsbrei wird partout nicht weiter transportiert. Stattdessen bleibt dieser irgendwo im Dünndarm stecken und sucht sich dann den Weg des geringsten Widerstandes, Fazit: zurück über den Magen, Speiseröhre bishin zum massiven Erbrechen.
Die Magensonde dient zur Entlastung, wurde denn bereits eine Magenspiegelung (ÖGD-Spiegelung) oder eine Röntgenkontrastuntersuchung nach Sellinck zwecks Abklärung veranlaßt!?
Am Stoma selbst wirds m.E. wohl eher nicht liegen, sondern - siehe oben - entweder an einer Passagestörung oder einem -hindernis!?
Wurde denn inzwischen wenigstens die operativ behobene Abknickung per Sonographie - Ultraschall oder mittels einer Colon-Leeraufnahme inspiziert und kontrolliert, ob dort alles in Ordnung ist!?
Ich hoffe sehr, dass baldigst das Stoma fördert und dein Vater sich rasch von den bd. Eingriffen erholen wird und kann.
Viele, liebe Grüße und daumendrückend
Sabine
von bianca010 » 07.09.2008, 20:51
danke für deine antwort. bei meinem vater wurden nach der zweiten op keine untersuchungen gemacht. vor der zweiten op sagte man uns, das es keine bildhaften verfahren gibt, um zu erkennen ob z.b. ein knick im darm ist. wir haben wirklich angst weil es ihm so schlecht geht und die ärzte gar nichts machen. der stationsarztarzt verordnet schonkost, der chirurg sagt das war unverantwortlich. wir wissen nicht was richtig ist. man kann doch nicht auf gut glück noch ein drittes mal aufschneiden.mein vater ist in den letzten 2 jahren vier mal mit einem bauchschnitt operiert worden. kann man den anhand der von dir beschiebenen untersuchungen erkennen ob noch ein weiterer knick da ist?
ich bin wirklich dankbar das du geantwortet hast.
von Monsti » 07.09.2008, 22:35
Hallo Bianca,
zunächst einmal ein herzliches Willkommen bei uns!
Was die Passageprobleme Deines Vaters betrifft, so wäre tatsächlich (schrieb Sabine ja schon) eine Dünndarmpassage-Untersuchung nach Sellink (im Ärzte-Jargon "Sellink-Passage" genannt) angebracht. Diese Untersuchung ist zwar nicht besonders angenehm (ähnlich wie eine Magenspiegelung, dauert aber i.d.R. wesentlich länger), zeigt aber recht zuverlässig, ob und wo es Staus gibt. Ich hatte diese Untersuchung auch schon. Man kann das Prozedere am Bildschirm verfolgen, da man dafür (zumindest bei uns) nicht sediert wird.
Deinem Vater alles Gute!
Liebe Grüße
Angie
von bianca010 » 08.09.2008, 06:51
falls man staus findet, wie können sie denn behoben werden? muß man dafür wieder operieren???
von Kai 40 H » 08.09.2008, 08:55
Hallo Bianca,
natürlich ist eure Sorge um deinen Vater berechtigt.
Wie aber schon Sabine oben beschrieben hat, müsste man diese Untersuchung durchführen, vielleicht ist es aber noch zu frisch nach der OP, diese Untersuchung zu machen. Denn auch bei dieser Untersuchung können Komplikationen auftreten.
Wenn erneut eine Stauung festgestellt wird und ein Teil der Darmfunktion nicht funktioniert, kann eine erneute Operation eventuell unabdingbar sein. Es ist natürlich schlecht aus der Ferne was dazu zu schreiben. Wir sind ja auch keine Ärzte, aber ich denke, das eine Nahrungsaufnahme noch nicht stattfinden darf, bis auf eventuell Flüssigkost.
Ich wünsche deinem Vater, dass der Darm bald wieder in Bewegung kommt und er sich auch erholt.
Gruss Kai
von onevoice » 12.09.2008, 04:08
Hallo liebe Bianca!
Die Op von deinem Vater ist erst 2 Wochen her-
Gib ihm etwas mehr Zeit.
Ich hatte nach Anlage meines I_Stomas genau das gleiche "Prob"
Habe ich nur etwas gegessen ,mußte ich mich immer wieder übergeben..
Ich hatte durch die ganzen Op*s am Magenausgang Verängungen alles war irgenrwie geschollen.
Ich habe aber immer wieder versucht was zu essen,weil mir auch mit der Magensonde gedroht wurde.
Das Teil wollte ich nicht wieder haben.
Ich habe aber heimlich zu essen versucht.
Sollte man nicht nachmachen.
Aber Butterkekse habe ich zu der Zeit geliebt.
Und innerhalb von 2 Tagen habe ich sie immer geknabbert.
Und auf einmal förderte mein Stoma wahre Fontänen..
Aber das dauert seine Zeit.
Hab etwas Geduld
LG one
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