von angeli » 22.10.2011, 08:46
Hallöchen,
irgendwo hatte ich schon einmal erwähnt, das ich recht oft Blockaden direkt am Stomaausgang habe, durch Verschiebung der Faszie und Darmverdrehungen. Wie, warum, weshalb das ganze auftritt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich habe den Eindruck, das z. B. Sitzen oder Bücken oder anderes Vorbeugen des Bauches dafür verantwortlich sind.
Mir ist es schon beim Essen passiert, daß ich mich wegen dem arbeitenden Stoma hinlegen musste, damit da was vorwärts geht. Mit der Zeit ist das einfach nur nervtötend. Es reißt und zieht und drückt unter der Bauchdecke und je länger das ganze dauert, je mehr Druck sich vonn innen aufbaut, desto heftiger drückt es von innen.
GsD kann ich diese Art von "Blockaden" i.d.R eben durch diese Lageveränderungen kurzzeitig lösen. Und auch da muss ich eine bestimmte Lage einnehmen - links liegen geht meistens gut, recht ist alles zu und nichts geht
Ach ja, manchmal hilft auch drücken an bestimmten Stellen auf dem Bauch
Erzähle ich das jemandem, komme ich mir fast wie ein Voll... vor, so kurrios klingt das. Meine Stomatherapeutin und auch die Ärtze-keiner kann mir da weiterhelfen und gehört hat auch noch keiner von sowas... Kann doch nicht sein, daß ich der einzige "Stomist" weit und breit mit solch einem Problem bin
Im schlimmsten Fall muss ich dann übrigens mein Stomi mittels einem Blasenkatheter und angeschlossenem Sekretbeutel selber entlasten. Eine Methode, wie sie im Normalfall nur in der Klinik bei Stomablockaden gemacht wird. So spare ich mir (und der Kasse) Tage/Nächte im KH.
Von einer erneuten OP sehe allen voran ICH, die Ärzte, Stoamatante etc. ab, denn Garantie für eine Verbesserung gibt es nicht. Und bisher hat bei mir jede OP zwar teilweise eine Verbesserung des bestehenden Problems bewirkt, dafür kam aber ein neues, anderes hinzu.
Auch wenn ich mich wiederhole - gibt es hier im Forum noch jemanden mit solch einem Problem?
von Skyfire » 22.10.2011, 09:00
Hallo Angeli,
so was kenne ich auch, ich habe das aufgrund eines rechtsknick im Darm (so nenne ich das)
Habe früher ja mal kurzzeitig irrigiert, und ich musste wenn ich dieses machen wollte, den Konus auch ein bischen drehen und wenden, damit überhaupt das Wasser in den Darm vernünftig einlaufen konnte.
Im Krankenhaus Düren sagte man mir nach einer Darmspiegelung, damit die Luft schneller aus dem Darm entweichen kann und somit weniger Schmerzen sind, bitte auf die linke Seite drehen und hinlegen .. Gesagt getan, die Pupser waren knappe 5 Stunden komplett entwichen und ich konnte so meinen normalen Gang wieder antreten.
Heute mache ich das immer noch so, sobald ich gegessen habe, lege ich mich ein wenig hin auf die linke Seite und in der Regel gehts mir dann auch sofort besser.
(Momentan halt nicht so sehr, da mein Crohn sehr aktiv ist und eine Stenose vom Dick zum Dünndarm besteht und mir laufend speiübel wird und das Essen oft wieder rückwärts wieder hoch kommt, habe meine Ernährung auf Babykost und Pudding/Joghurt momentan umgestellt )
von doro » 22.10.2011, 09:19
Hallo Claudia,
wenn ich Dich lese
kann dieses doch weniger ein Darmproblem als vielmehr ein Magenproblem sein, denn gleich nach dem Essen,dauert es ja eine Weile, bis die Nahrung, immer schubweise im Darm ankommt. und der Abgang der Winde auch nicht unmittelbar nach der Mahlzeit von nöten ist. Bei angeli kann ich den Vorgang verstehen, denn sie hat ja Erleichterung bei dem Ablauf im Darm, wenn sie eine bestimmte Position einnimmt.Oder verstehe ich etwas falsch?Heute mache ich das immer noch so, sobald ich gegessen habe, lege ich mich ein wenig hin auf die linke Seite und in der Regel gehts mir dann auch sofort besser.
von Häslein » 22.10.2011, 15:43
Hallo,
es gibt eine Art Nerv - Reiz, wenn man sich auf die linke Seite legt. Dieser Punkt liegt ca. in Höhe der linken Flexur, wenn man noch einen Dickdarm hat.
Deshalb werden auch Coloskopien in linker Seitenlage durchgeführt bzw. man schiebt das Coloskop in linker Seitenlage hoch. Man kommt dann besser um die "Ecke" des Dickdarms. Beim Zurückziehen kann sich der Patient auf den Rücken legen.
Oft wird in linker Seitenlage ein Stuhlreiz ausgelöst, vor allem bei schlanken Patienten. Die Nervenreizung kann auch nach Entfernen des Dickdarms weiter bestehen.
Doro hat den Nahurngstransport korrekt beschrieben, trotzdem gibt es Impulse von Nerven an den Darm, dass jetzt Nahrung kommt und bei CU oder Crohn ( als Beispiel ) kann dann ein Stuhldrang ausgelöst werden. Häufig als sog. imperativer Stuhldrang sofort nach Nahrungsaufnahme beschrieben. Der Patient muss dann sofort zur Toilette, wenn der erste Bissen im Magen ist und kann den auch kaum halten ( imperativ = befehlsartig, Befehlsform, übersetzt )
Der selbe Vorgang kann auch bei Stomaanlagen entstehen, muss natürlich nicht, hat nämlich in dem Sinnne Krankheitswert )
Anmerkung: imperative Stuhlgänge können auch ohne Nahrungsaufnahme entstehen, sind also nicht daran gebunden )
Trotz allem sollte eine Stenose ( mechanisch oder entzündlich ) abgeklärt werden.
Im Sitzen wird ja Druck auf den Darm ausgeübt, nicht umsonst speisten die Alten Römer im Liegen. )
Daher kann es zu einer Kompression des Darmes kommen, vor allem, bei Problemen und anatomischen Veränderungen, wie sie angeli beschrieben hat. ( Vorgang sehr vereinfacht formuliert meinerseits )
Mögliche Abhilfe: morgens mit etwas Warmem beginnen, nicht nur warmen Tee oder Kaffe, sondern eine kleine warme Speise und eher liegend essen.
LG, Häslein
von angeli » 23.10.2011, 09:46
Danke für Eure Antworten
bei mir ist das Problem nicht so sehr der Reiz für Darmbewegungen, das funktioniert eigentlich ganz gut, es rumort und knallt in den tollsten Tönen ; ich weiß ja nicht, wie das mit Dickdarmstoma ist, aber bei mir (und sicher bei allen Ileos ), beginnt noch während einer Mahlzeit der Darm mehr oder weniger stark zu arbeiten an (das war schon zu meinen Pouchzeiten so, oft musste ich mitten beim Essen oder unmittelbar danach auf das WC); der Darm arbeitet, transportiert seinen Inhalt weiter, aber am Ausgang geht nichts mehr, das merke ich durch immer stärker werdende, intervallartige, ziehend-reissende Schmerzen - also die Darmmotorik klappt bestens, aber der Ausgang macht zu und durch besagte Linksseitenlage kann (nicht immer, dann halt durch den DK als eine Art Schiene) sich das Hinderniss dann praktisch "öffnen"
Als Stenose kann man das auch nicht wirlich bezeichnen, denn andererseits habe ich auch Tage, an denen mein Ileo arbeitet, ohne das ich was merke
das ganze ist einfach nur lästig, denn planen kann ich damit beinahe gar nichts, musste schon Termine absagen, weil ich mich mit dem Problem nicht traue, für längere Zeit das Haus zu verlassen
Und vor einer erneuten OP (so in Richtung Stoma-Korrektur) hätte ich mächtig Bammel, denn k.A., was dann wieder ist und ob ich meinen "Herren" dann noch so gut versorgen kann??? mit neuern NArben...
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