von Nokl » 13.01.2010, 14:18
Guten Tag zusammen,
ich bin recht neu in diesem Forum und habe bisher nur gelesen.
Nun, da bei mir in absehbarer Zeit eine Rektumamputation ansteht (bin grad in einer neoadjuvanten RCT) und ich lt. Chirurg ein endgültiges Stoma bekomme, möchte ich Euch gern fragen, was das denn wohl für ein Stoma sein wird und auf was ich im Vorfeld vieleicht achten sollte.
Lieben Dank im Voraus für gute Tips
Nokl
von Chief » 13.01.2010, 14:47
Hallo Nokl,
erst mal sage ich herzlich Willkommen im Stoma-Forum.
Da bei Dir eine Rektumamputation geplant ist, gehe ich mal stark davon aus das Du primär Probleme in unteren Darmabschnitt hast und der Schliessmuskel nicht erhalten bleiben kann.
Ohne deine gesamte Krankengeschichte zu kennen vermute ich aber mal das Du ein Colostoma erhalten wirst.
Frage doch einfach mal diesbezüglich bei deinem Chirugen nach, der müsste Dir das ja auf jeden Fall genau sagen können.
Gruß
Uli
von hope » 13.01.2010, 15:40
Hei Nokl!
Wir kennen uns ja schon aus einem anderen Forum
Ich hatte ein Entlastungsstoma (Ileostoma), also ein anderes, als Du wohl nach kompletter Schließmuskelentfernung bekommen wirst.
Deswegen kann ich nur Infos weitergeben, die ich so gelernt habe;)
Bei mir war es so, und das wird auch bei Dir nicht anders sein, daß es sinnvoll war, vor der OP von der Stomatherapeutin für den Chirurgen eine Kennzeichnung auf dem Bauch machen zu lassen, wo das Stoma am besten platziert wird. Dazu solltest Du eine normale Hose anziehen und dann müßt Ihr schauen, wo der Sitz so wäre, daß er Dich nicht stört.
Und dann weiß ich, daß das Leben mit einem Kolostoma deutlich einfacher ist als mit einem Ileostoma. Du hast beim Kolostoma nicht permanente Ausscheidungen und vor allem kannst Du irrigieren, also jeden Tag spülen und bist dadurch für eine gewisse Zeit ausscheidungsfrei:)
Du bekommst hier sicher noch mehr gute Tipps!
von Linie 22 » 13.01.2010, 17:34
Tschüüüss. dir.ein.gut.funktionierendes.stoma.wünsche, grüßt Silke (Linie 22)
von doro » 13.01.2010, 19:38
Hallo Nokl,
stimmt,für den chirurgischen Part ist Dein Aufschneider zuständig für des " Normale" wir. Hope hat Dir den Knackpunkt,Platzierung des Stomas , beschrieben,dann wird das Krankenhaus hoffentlich eine kompetente Stoma
haben,die Dich dort mit dem Notwendigen versorgt.Damit beginnt Dein praktisches Stomaleben und Du möchtest wissen was Du essen darfst,mit Stoma Duschen saunieren und Sport treiben darfst (darfst Du alles) - für diese 1000 Fragen haben wir jederzeit ein offenes Ohr.Bis dahin,lies hier quer und such Dir nur die angenehmen Ereignisse heraus,denn sooo schlimm ist Stoma nicht.
von Nokl » 05.03.2010, 17:40
Hallo zusammen.
Nachdem ich hier von allen möglichen Komplikationen und Tips gelesen habe, möchte ich doch noch einige Fragen stellen, da mein Amputationstermin immer näher rückt.
Wie und ab wann nach der OP fängt ein Stoma an zu funktionieren?
Wie muss ich mir das gefühlsmässig vorstellen?
Ab wann darf ich denn wieder essen?
Kommt da von Anfang an eine Platte und Beutel drauf?
Merkt man noch, dass man Stuhlgang hat/te?
Wie mag die Konsistenz sein?
Wie funktioniert das nachts?
Kann man noch auf der Seite schlafen?
Angenommen man arbeitet irgendwann wieder, was macht man mit einem vollen Beutel?
Wie und wo werden die Beutel entsorgt?
Wie oft füllt sich normalerweise so ein Beutel?
Wartet man bis er voll ist oder wechselt man ihn sowie etwas drin ist?
Alles vielleicht sehr naive Fragen, aber ich weiss es nicht.
Lieben Gruss
Nokl
von Sabine049 » 05.03.2010, 18:44
Hallo Noki,
; bemühe mich Deine Fragen halbwegs zu beantworten:sei herzlich Willkommen
Wie und ab wann nach der OP fängt ein Stoma an zu funktionieren?
Wie muss ich mir das gefühlsmässig vorstellen?
Ab wann darf ich denn wieder essen?
Kommt da von Anfang an eine Platte und Beutel drauf?
Merkt man noch, dass man Stuhlgang hat/te?
Wie mag die Konsistenz sein?
Wie funktioniert das nachts?
Kann man noch auf der Seite schlafen?
Angenommen man arbeitet irgendwann wieder, was macht man mit einem vollen Beutel?
Wie und wo werden die Beutel entsorgt?
Wie oft füllt sich normalerweise so ein Beutel?
[/QUOTE]Wartet man bis er voll ist oder wechselt man ihn sowie etwas drin ist?
von Rehlein51 » 05.03.2010, 19:59
Hallo Nokl,
zu Deinen Fragen gebe ich Dir mal ein paar laienhafte Antworten, bekommst vielleicht noch ein paar von anderen Foris, die noch besser Bescheid wissen als ich.
Wie und ab wann nach der OP fängt ein Stoma an zu funktionieren?
Ich lag noch drei Tage nach einer Not-OP auf der Intensiv, so dass ich Dir gar nicht sagen kann, wann das Stoma zu arbeiten anfing. Aber da ich nichts zu essen bekommen habe, hat es wohl auch nicht gearbeitet.
Wie muss ich mir das gefühlsmässig vorstellen?
Manchmal merke ich es und manchmal merke ich gar nichts. Aber das sich der Beutel füllt, merkst Du immer.
Ab wann darf ich denn wieder essen?
Es gibt erst einmal einen leichten Kostaufbau, bei mir war der nicht sehr schmackhaft. Ich habe dann auch in zwei Wochen 8 kg abgenommen.
Kommt da von Anfang an eine Platte und Beutel drauf?
Ja
Merkt man noch, dass man Stuhlgang hat/te?
Spätesens wenn Dein Beutel voll ist merkst du es, aber eigentlich fängt mein Stoma gleich nach dem Essen an zu fördern. Möchte sich wohl gern leeren.
Wie mag die Konsistenz sein?
Da kommt auf das Essen an und wieviel Dickdarm Dir geblieben ist.
Wie funktioniert das nachts?
Ich wechsel den Beutel bevor ich ins Bett gehe und stehe, wenn ich ab 20.00 Uhr nichts mehr esse, morgens auch mit leerem Beutel wieder auf. Aber dann fängt mein Stoma an zu fördern.
Kann man noch auf der Seite schlafen?
Ich kann.
Angenommen man arbeitet irgendwann wieder, was macht man mit einem vollen Beutel?
Ich wechsel den Beutel auf der Toilette und entsorge ihn dort in einem gesonderten Kosmetikmülleimer. Ordentlich verpackt in 2 Lagen Entsorgungsbeutel.
Wie und wo werden die Beutel entsorgt?
Wie oft füllt sich normalerweise so ein Beutel?
Das liegt daran wieviel du isst und wie gesagt, wieviel Dickdarm Dir verblieben ist.
Wartet man bis er voll ist oder wechselt man ihn sowie etwas drin ist?
Manchmal ist der Beutel nach dem Essen sehr schnell voll, dann wechsel ich. Aber ich wechsel nicht sofort, wenn sich etwas Stuhl im Beutel befindet. Das gibt die Menge der zur Verfügung gestellten Beutel auch nicht unbedingt her.
Ich hoffe, Dir einige Fragen beantwortet zu haben. Mach Dir nicht so viele Gedanken vorher, es kommt alles anders, als man denkt. Ich habe mein Stoma in einer Not-OP bekommen, so daß ich völlig unvorbereitet war, aber nach ca. 6-8 Wochen war ich dann mit dem Stoma schon sehr vertraut und die Versorgung war dann auch optimal.
Liebe Grüße
Silvia
von Nokl » 06.03.2010, 15:25
Hallo
und ganz lieben Dank für Eure Antworten.
Ich rutsche leider immer mehr in eine Tiefphase ab,
da die OP (Rektumamputation und inguinale Lymphknoten metastasen) und das unbekannte danach immer näher rückt.
Bin halt ein Pessimist, obwohl der Realist in mir weiß, das das nicht gut ist.
Lieben Gruss
Nokl
von eule25 » 06.03.2010, 18:32
Hallo Noki Ich bin auch erst seid kurzen hier im Forum habe schon einige gute Antworten bekommen
Da meine Rektumamputation mit Stoma Anlage Op im Januar 2008 war weiß noch recht genau wie es war. Wenn es eine Colostoma wird dann kommt es wahrscheinlich links etwas tiefer als der Bauchnabel. Vor der Op habe ich keine Stoma Therapeutin gesehen habe aber gewusst aus dem Internet das es wichtig ist sich das Stoma vorher aufmalen zu lassen um den für sich perfekten Sitz zu finden, (Die Ärzte von sich aus hätten es nicht gemacht)oder was noch besser ist einfach mal einen einfachen Beutel aufkleben, frage einfach mal auf der Station nach wo du hinkommst. Wenn du zur Aufnahme hingehst. Dann hat man noch Zeit bis der Dr. kommt zum Gespräch. Dann hat man ungefähr das Gefühl ob es eine gute Stelle ist auf jeden Fall sollte keine Hautfalte im Weg sein, und es sollte unter dem Hosenbund verschwinden. Wenn du dein Bett bekommst sieh zu das du ein elektrisches hast , Hatte ich erst nicht aber auf Intensiv ist das nicht so wichtig da kommen die so oft und stellen es um wie man es braucht dann auf der normalen Station können die Schwestern aber nicht immer kommen leider wegen Zeitmangel da ist es besser wenn man es selber steuern kann. Und dann wenn es dir etwas besser geht sieh zu das du eine Gelplatte bekommst damit ist es angenehmer zu sitzen es tut dann nicht ganz so dolle weh. Du bekommst schon im Op eine Platte mit Beutel drauf sonst würde ja das Bett verschmutzen Darmbewegung stellt sich recht schnell ein. Essen bekommst du aber erst ca. am 3-4 Tag ist aber nicht schlimm man hat keinen Hunger. Beim Essen solltest du aber etwas vorsichtig sein denn im KH die sagen man darf alles essen. Nur im Anfang hatte ich oft Blähungen die dann recht schmerzhaft sind. Zum Beispiel habe ich ein hartes Ei bekommen was ich hätte besser nicht gegessen. Oder bohnen. Versuche eine Ernährungsberatung aus der Küche zu bekommen, hat bei mir allerdings nicht geklappt habe im Anfang alles weggelassen was ich nicht wusste, bin dann in der AHB über alles aufgeklärt worden. Als besten Tip kann ich dir nur sagen versuche die Irrigation aus , wenn der Dr. dir Grünes Licht dazu gibt. Dann hast du 24 Std. keine Ausscheidungen muss allerdings fast immer zu gleichen Tageszeit erfolgen .Das kannst du in der AHB lernen dann ist es auch schon gut eingewachsen darauf muss man natürlich warten. Und wenn ich dann mal etwas falsches gegessen habe kommt es doch mal vor das ich Durchfall bekomme aber das merke ich sofort. Dann kann ich gleich los und wechsel meine Stomakappe durch einen Minibeutel aus und gut ist es wieder. So ich denke du hast schon viele Fragen beantwortet bekommen. Wenn du noch etwas wissen möchtest frage einfach nochmal. Es kommen immer Antworten und da kann man sich für sich das beste rausziehen. Ich wünsche dir alles gute für die Op und für die Zeit danach
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