von Bernardus » 22.06.2010, 10:46
Guten Tag, meine Mutter hatte einen Darmvorfall. Daraufhin die 1. OP, Gebärmutter raus, künstl. Darmausgang. 1 Monat später schon die Rückverlegung (2. Vollnarkose). Dann schlimmste Komplikationen, nicht dicht - Vergiftung der Bauchhöhle, Not-OP (3. Vollnarkose). Viele Komplikationen. Mit Teilnarkose wurde nach 3-4 Tagen Flüssigkeit aus der Bauchhöhle entfenrt. Danach zur Entlastung der Bauchhöhle wieder künstlicher Darmausgang erstellt (4. Vollnarkose)
Nun ist der Stoma genau in einer Falte und eben zum Bauch, also er hängt keinen mm über. So sei ein dichter Stoma nicht möglich. Nun drängt man auf eine weitere OP, um das zu korrigieren. Gibt es da nicht sonst eine Lösung, um eine weiter OP zu ersparen, denn "Omi" ist 82 Jahre alt und die 4 Vollnarkosen waren innert weniger als 2 Monaten. Kann mir jemand einen Rat geben? Danke auf jedenfall.
von Skyfire » 22.06.2010, 11:28
Hallo Bernardus,
erst mal willkommen hier im Forum. Du bist sicherlich hier gut aufgehoben.
Es gibt da Platten die haben eine extra Wölbung was das Stoma mehr ans Tageslicht befördert, sprich es wird dadurch ein wenig nach aussen gedrückt, sodaß eine Versorgung gewährleistet sein wird.
Konvexe Light oder Konvexe Platten sind das, ich habe sie früher auch nutzen muessen und mir hat es geholfen ohne das ich eine erneute Operation über mich ergehen lassen musste.
Du sagst nun nichts darüber ob deine Mutter ein Ileostoma (Dünndarmstoma) oder ein Kolostoma (Dickdarmstoma) angelegt bekommen hat, bei einem Kolostoma ist es eigentlich relativ normal das es etwa Hautniveau hat und ist nicht weiter tragisch das es so liegt, weil es ja festere Ausscheidungen sind die das Stoma ausscheidet und diese sind halt nicht so aggressiv für die Haut. Ein Ileostoma jedoch wenn dieses Hautniveau hat, kann schlimme Hautprobleme verursachen wenn es Ausscheidungen an den Tag befördert.
Ach so, die konvexe light oder konvexe Platten bekommst du meines Wissens von jedem Hersteller eurer Wahl.
Viele liebe Grüße und gute Besserung für deine Mutter.
Claudia
von doro » 22.06.2010, 12:55
Hallo Bernardus,
ich würde für mich, eine weitere Vollnarkose eher riskieren, als ein Stoma welches ständig unterlauft !
Die Vollnarkose wird die alte Dame wahrscheinlich besser verdauen als eine ständig entzündete Stomaumgebung, an der u. Umständen keine Basisplatte richtig hält und wo der Wechsel der genannten äußerst schmerzvoll sein kann.Leben mit Stoma ist kein großes Problem aber Leben mit Stoma welches täglich unendliche Probleme bereitet ist ein großes Problem. Zudem die Ma ihr Stoma letztendlich selber versorgen muss und damit auch noch unbeschwert am täglichen Leben teilnehmen möchte.
von Bernardus » 22.06.2010, 13:03
Besten Dank für die schnellen Antworten. Bisher hat sie die Narkosen sehr gut überwunden. Aber noch eine 5. Vollnarkose in 3 Monaten - ist das nicht ein bisschen viel?
Ich glaube, es ist ein Dickdarmstoma. Aber bisher ist es immer eher flüssig. Man gibt ihr Medikamente dagegen, aber sie nimmt sie nicht immer, wie wir herausgefunden haben.
Moinsen Bernardus,
wenn die Ärzte Bedenken hätten oder haben, dann legen Sie Deine Oma nicht in Narkose. Da sie nun schon vier davon hatte und scheinbar auch gut vertragen hat, muss Du Dir nicht allzu viele Sorgen machen.
Klar, jede OP ist ein Risiko und bei Deiner Omi ist nun schon einiges schiefgelaufen. Aber wenn Sie mit dem Stoma alleine zurecht kommen soll, sollte sie es besser korrigieren lassen.
Desweitern solltet Ihr Euch überlegen, die Korrektur vll. in einem anden KH machen zu lassen oder eine zweite Meinung einzuholen.
Alles Gute für Euch.
LG von der Elbe, Silke
von Webkänguru » 22.06.2010, 20:25
Hallo Bernadus,
auch ein schlecht oder ungünstig angelegtes Stoma kann man versorgen ... aber manchmal eben nur mehr schlecht als recht. Mit Hautschutzpaste, Hautschutzringen und konvexen Basisplatten kann man Versuche starten. Man sollte sich dazu aber eine erfahrene Stomatherapeutin zur Seite holen. Ansonsten verschlimmbessert man die Situation vielleicht noch.
Wenn sie eure Mutter gut erholt hat und sie noch sehr selbständig ist, wird sie ein schlecht zu versorgendes Stoma sehr einschränken. In diesem Fall würde ich euch zu einer Korrektur raten, damit eurer Mutter eine zuverlässige und selbständige Versorgung des Stomas möglich wird und sie auch wieder aktiv am Leben teilhaben kann.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Bernardus » 23.06.2010, 02:01
Lieben Dank für eure Anworten. Man sieht, dass man mit dem Problem bei weitem nicht allein ist. Die Mutter ist im Moment auf der Alterspflege eines andern Krankenhauses. Dort machen die Aerzte Druck, dass etwas geht. Man sieht, dass der Zustand nicht zumutbar bis zur vorgesehenen nächsten OP zur Rückverlegung in 4-6 Monaten. Man hat heute den bisherigen Chrirurgen ins Krankenhaus gebeten zu Besprechung des weiteren Vorgehens. Er ist bisher der Meinung, dass es zumutbar sein soll. Ich bin gespannt, was weitergeht. Ich habe nur Angst vor weiteren Komplikationen, aber sehen wir mit Zuversicht entgegen. Mutter ist inzwischen fast rollstuhlabhängig, nachdem sie im März noch sehr aktiv war und einen 3-Personen-Haushalt ohne Probleme in der Hand hatte. Sie möchte ganz einfach nach Hause, aber so geht das natürlich nicht. Sie müsste ihre Kleider und Bettwäsche dauernd waschen wegen des undichten Stomas. Aber bleiben wir optimistisch.... Mit lieben Grüssen, Bernhard
von doro » 23.06.2010, 08:22
Mutter ist inzwischen fast rollstuhlabhängig,
Sie müsste ihre Kleider und Bettwäsche dauernd waschen wegen des undichten Stomas.
von Bernardus » 23.06.2010, 12:47
Das ist fast normal, mit Geduld und Spucke soll es aber langsam aufwärts gehen.
Da fehlt es ihr zum Glück nicht an Mut und Willen.
Mit lieben Grüssen,
Bernhard
von Skyfire » 23.06.2010, 14:06
Hi Bernardus,
na dann wünsche ich deiner Mutter ganz viel Mut und Zuversicht als auch Kraft, und wenn sie Optimistisch ist als auch bleibt, dann schafft sie das auch, selbst in ihrem Alter.
Habe ähnliches durchgemacht, nur bin ich um die hälfte jünger als deine Mutter. Aber mit zuversicht und unterstützung der Familie, wird sie spätestens in 2-3 Monaten so einigermaßen auf den Beinen stehen und genau dort weitermachen wo sie aufgehört hat.
Liebe Grüße
Claudia
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