von hmengers » 11.11.2012, 22:02
Da ich sowieso der Meinung war dass das Thema in demStoma-Treff besser passt habe ich meine Eahrungen hier gelöscht und dort neu eingefügt.
von Fin Rasiel » 11.11.2012, 22:09
Das werd ich gleich morgen mal machen...ich weiß nicht wie's Euch geht, aber ich hab die Erfahrung gemacht, wenn ich es jemandem erzählen will, wird gleich abgeblockt mit den Worten " das Schlimmste ist ja jetzt vorbei und du musst nach vorne gucken...blablupp".Leider hilft mir das gar nicht, weil ich das Gefühl hab, das mich der Schrecken nur loslässt, wenn man mich darüber sprechen lässt.Ich hab aber keine Lust mir deswegen nen Psychologen zu suchen. Aber irgendwie muss ich die Bilder loswerden.
Bei mir waren's keine Träume, sondern Halluzinationen.Ich hab immer nur in kurzen Etappen geschlafen, wenn überhaupt, also kann es auch nicht zu echtem REM-Schlaf (Traumschlaf)gekommen sein. Vermutlich hab ich deshalb auch stärker halluziniert.
Ich beschäftige mich schon lange mit Traumdeutung und Schlafforschung und Träume der REM-Phase "fühlen" sich anders an. Das waren nur Schreckensbilder, Gefühle, akustsche Halluzinationen und visuelle Hallu-Trickfilmchen auf der Pinnwand gegenüber.Ich bin in der vorletzten Nacht mal in kurze Schlafetappen mit Albträumen gesunken, immer nur kurz und alles schaukelte und ich bin immer direkt wieder zusammengezuckt...ätzend.
Ich finde es wichtig, wenns mal eine Plattform zum Austausch für derartige Erfahrungen gäbe...dann hat man nicht mehr das Gefühl man wäre temporär bekloppt gewesen ^^^
LG Chrissie
von Hanna70 » 11.11.2012, 23:07
hmengers hat geschrieben:
Aber da Durchgangssyndrome normalerweise vor allem Erinnerungen hinterlassen und man eine solche Situation nicht akut mit dem Laptop am Bett erlebt denke ich dass das Thema hier im Forum nicht so akut ist außer Erlebnisberichten zum Lesen für Leute die hoffen, so etwas nicht selbst durchmachen zu müssen.
von birgit40 » 12.11.2012, 03:13
mein mann hatte das auch !! er hat zu seinem sohn unmögliche dinge gesagt ( er wäre an allem schuld und drecks.... , arsch....etc. !! ) der junge war echt schockiert !!
da ich ja selber im KH war zu dieser zeit und nur mit den schwestern tel. kontakt hatte !! die schwestern fragten mich , ob mein mann denn immer so drauf wäre , er hätte wohl nur mit fekaliensprache gesprochen !!! #
ich sagte " nein " das ist nicht mein mann , soetwas macht er nicht !! es war echt schlimm so etwas zu hören !!
ich lag ja selber auf einer ITS und gott sei dank blieb mir das bei mir erspart !! ich bin damals aufgewacht von der OP auf ITS und neben mir war eine frau gestorben !! das war auch ganz doll schlimm !!
was ein mensch doch alles aushalten kann !!
liebe grüsse birgit
von mucki53 » 12.11.2012, 03:43
Das kommt wohl ziemlich oft vor, vor allem bei langen OPs. Nach meiner 13-stündigen HIPEC-OP (mit Stoma-RV) ging es mir auf der ITS noch recht gut. Dann lag ich 3 Tage auf der Wachstation und hatte Albträume vom Feinsten.
Die wollen mich umbringen, mein Mann kommt nicht (obwohl er jeden Tag da war!)...Bei jeder Infusion, die sie mir anhängten, dachte ich, die wollen die OP-Nähte zum Platzen bringen . Reden konnte ich da auch nicht drüber, erst auf der Normalstation. Da wurde aber nur mit den Schultern gezuckt.
Chrissie, das ist jetzt etwas aus Deinem Thread geraten, entschuldige. Hoffentlich findest Du bald eine zufriedenstellende Versorgung
von Bine525 » 12.11.2012, 09:27
Hallo Chrissie!
Nach einigen Not Ops hatte ich auch ein ganz dumm angelegtes Illiostoma...Meine Stomatherapeutin, die ich in meiner Verzweiflung ins KH hab kommen lassen, meinte damals, dass ich so nicht entlassen werden könnte und man das in einer neuen Op korrigieren müsste!
Nach 4 Ops, 4 Wochen ITS und Deinem erwähnten Durchgangssyndrom hatte ich keine Nerven und keine Kraft mehr für eine erneute OP und mein Mann hat mich nach 5 Wochen in einem sehr desolaten Zustand nach Hause geholt.
Versorgen konnte ich das Stoma nicht alleine: es lag in einer Bauchfalte,förderte unentwegt flüssigen Stuhl und lag unter Hautniveau. Wir haben konvexe Platten von Hollister benutzt, Hautschutzpaste von Convatec und halbierte EAKIN Hautschutzringe (diese zu einem dünneren Ring geformt und um die Stomaöffnung gelegt, geklebt haben die nicht, da die Umgebungshaut fast ständig nässend und wund war! Die wurden dann mit Paste etwas zum Halten gebracht!Dann eine Platte darauf gedrückt)
Das Ganze haben wir an manchen Tagen bis zu 6 mal machen müssen, da immer wieder Stuhlgang unter der Platte raus lief.
Eine vernünftige Versorgung gibt es bei solchen Problemstomas meines Erachtens nicht wirklich. Ich habe dem Tag der RV entgegengefiebert, obwohl auch eine grosse Menge Angst vor der OP dabei war... Zum Glück gab es im September ein glückliches Ende dieser Misere und ich habe nur noch ein Colostoma, was auch nicht günstig liegt, welches ich aber selber versorgen kann.
Ich wünsche Dir, dass Du gemeinsam mit Stomatherapeut und auch Deinem Vater, eine für Dich akzeptable Lösung bis zur RV findest!
Es gibt ja ettliche Anbieter von Versorgungsmaterial, ich habe damals alle, die ich im Internet gefunden habe angeschrieben und um Proben gebeten. Vielleicht solltest Du auch testen, was am Besten für Dich ist!
Liebe Grüsse
Bine
von Fin Rasiel » 12.11.2012, 09:56
Huhuu,
ja, Bine, ich denke solche Problemstoma's machen immer wieder Ärger...die Ärzte von Heidelberg hoffen halt, dass ich das wenigstens 3 Monate irgendwie durchhalte, aber am Besten wären halt 6 Monate. Alleine schon wegen der Komplikationen bei der ersten OP möchten sie kein Risiko mehr eingehen. Und da finde ich ist die Chirurgie in Heidelberg top: top ausgebildet,auf dem neusten Stand, sämtliche Untersuchungsapparate im gleichen Haus und die werden auch benutzt (!) und die Ärzte reagieren schnell, wenn irgendwas nicht normal scheint.
Der Stomatherapeut wird Produktproben mitbringen die ich ausprobieren muss, bis wir halt irgendwann ein System finden, das einigermaßen hält und abdichtet. Wir müssen uns im Prinzip ja nur über die Zeit retten.
Aber ich bin schon erleichtert nicht die einzige mit dieser Problematik zu sein.
Ich hab beim Lesen der Signaturen und der vielen gefährlich, großen OP's und Not-OP's den Eindruck, dass hier viele die Intensiv schon von innen gesehen haben und das Durchgangssyndrom schon selbst oder an Angehörigen erlebt haben. Deshalb denke ich, dass das Thema unbedingt hierher gehört, damit die, denen es hilft darüber zu schreiben, dazu Gelegenheit haben. Hier werden ohnehin sehr sensible Themen angesprochen, die man da "draußen" kaum mit jemandem, der kein Stoma hat, besprechen kann, weil viele sich ekeln, das nicht hören wollen, oder gleich knallrot im Gesicht anlaufen, als hätte man über perverse Sexpraktiken gesprochen.
Und mit sowas wie Durchganssyndrom brauch man dann natürlich gar nicht mehr anzufangen.
Die typische Frage des Personals: "Hat der das zu Hause auch?" zeigt mir jedenfalls wie wenig das Intensivpersonal noch geschult ist in Sachen Delir. Immerhin kommt das auch nach längeren OP's vor, ausgelöst durch die Narkose und die starken Schmerzmittel. Auf der Intensiv ist durch die Ausnahmesituation, die Lebensgefahr und Narkose und Schmerzmittel die Rate der Betroffenen ungleich höher. Da müsste unbedingt mehr darauf reagiert werden.
LG Chrissie
von zwerg » 12.11.2012, 10:16
Hallo Chrissie,
von mir auch noch ein herzliches !
Sich mit dem Stoma anzufreunden ist ja schon eine Sache, aber dann auch noch so ein schlecht zu versorgendes zu haben ... nicht schön.
Meine Intensivzeit habe ich (glaube) größtenteils verschlafen und kann mich an die Tage dort nicht mehr wirklich erinnern.
Fin Rasiel hat geschrieben:...ich weiß nicht wie's Euch geht, aber ich hab die Erfahrung gemacht, wenn ich es jemandem erzählen will, wird gleich abgeblockt mit den Worten " das Schlimmste ist ja jetzt vorbei und du musst nach vorne gucken...blablupp". ...
von Levana » 12.11.2012, 11:01
Hallo Fin Rasiel,
das mit der verfrühten Rückverlegung ist so eine Sache,
zum einen ist es wieder ein neuer Eingriff, der Körper sollte sich aus meiner Sicht zunächst einmal erholen.
Das Wichtigste denke ich, ist auch, dass die Haut um das Stoma herum gut geheilt und nicht entzündet ist,
damit gute Möglichkeiten für einen erneuten Eingriff gegeben sind, um erneute Insuffinzien zu vermeiden.
Liebe Grüße.........Levana
von Bag-Owner » 12.11.2012, 12:12
Ein Herzliches Willkommen an meine "Landsmännin äh frauin " Fin Rasiel (Chrissie) :roseSchenken: .
Du hast ja wirklich einiges mitgemacht. Ich hoffe, dass du dir die nötige Zeit nimmst für deine Rückverlegung.
Zu dem von dir angesprochenen Thema "Durchgangssyndrom bzw. Delirium, Persöhnlichkeitsveränderungen, Wahnvorstellungen oder ähnliches" mach doch, wie von "Hanna 70" bereits angesprochen, einen eigenen Thread im Bereich "Stoma-Treff" auf. Dort können ja nur angemeldete Mitglieder mitlesen und ihr könnt somit eben auch eurer Seele freien Lauf lassen :frieden: .
Dieses Thema findet bestimmt sehr großen Zuspruch!!!
Ich komme aber auch nicht umhin, dich auf unser monatliches Treffen der SHG >>>Stoma-Treff St. Wendel<<< hinzuweisen. Wenn es dir mental und gesundheitlich möglich ist, komm doch einfach mal vorbei.
LG
Bag-Owner
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe