von Monsti » 16.09.2010, 19:01
Hallo zusammen,
unsere Stomaversorgung entspricht ja ziemlich genau unserer Hautfarbe und ist damit recht unauffällig. Was macht aber ein dunkel- bis schwarzhäutiger Stomaträger? Gibt es z.B. für Schwarzafrikaner, Afroamerianer oder Südinder eine der Hautfarbe angepasste Versorgung? Oder müssen diese Menschen mit den für Hellhäutige gedachte Beutel am Bauch rumlaufen? Weiß das zufälligerweise jemand von Euch?
Lacht bitte nicht über diese Frage. Sie beschäftigt mich aber schon seit längerem. Per google konnte ich leider nichts erfahren.
Liebe Grüße
Angie
von nordlicht » 16.09.2010, 19:08
guten abend angie
du hast recht,es ist mal eine interessante frage.
mein lebensgefährte hat jahrelang in windhoek/namibia gelebt und gearbeitet.
(seine eltern sind in den 50ger jahren ausgewandert).
u.a. arbeitete er im krankenhaus und in altersheimen
in windhoek und swakopmund.
habe ihn gerade danach gefragt und er meinte er kennt von
dort auch nur die "hellhäutige" variante...
ob das aber nun generell so ist weiss er auch nicht.
ganz lieber gruss von martina
von Monsti » 16.09.2010, 19:19
Hallo Martina,
vielen Dank für Deine Antwort. Offenbar scheinen sich die Stomaversorgungen tatsächlich an uns Hellhäutern zu orientieren. Wäre ich geschäftstüchtig und hätte das notwendige Know-how würde ich milchkaffeefarbene und dunkelbraune Beutel vertreiben ...
Es kann doch nicht sein, dass ein schwarzhäutiger Mensch diese hellen Beutel tragen muss! Dann doch lieber gleich ganz bunt!
Grüßle von
Angie
von nordlicht » 16.09.2010, 19:26
ja angie wäre eine super geschäftsidee...
wieso kam bisher niemand darauf ???
die welt ist bunt,warum nicht auch die versorgung?
lieber gruss von mir
von GnomeRanger » 16.09.2010, 20:36
Aloha,
eine gute Frage...stimmt...aber vermutlich ist die Antwort ganz einfach...es ist eine Frage von Kosten und Nutzen.
Die meisten Bewohner der Industrienationen sind "weiss".
Die Produktion in einer Farbe ist günstiger und effektiver, weil keine Maschinenumstellung nötig sind und keine verschiedenen Stoffe beschafft werden müssen.
Man hat sich auf beige geeinigt und kommt damit bei den meisten Stomaträger zu einem unauffälligen Ergebnis.
Andere Farben sind auch nicht unbedingt nötig, da man ja selten den Beutel in der Öffentlichkeit frei schwingen lässt
Ich habe mal vor langer Zeit ne Seite in den USA gesehen, da hat jemand Überzüge für Beutel angeboten. Vermutlich machen dunkelhäutige Stomaträger sowas oder tragen Bauchgurte mit ne Tasche für den Beutel.
Aber interessieren würde es mich schon...vlt sollten wir mal die Hersteller anschreiben und bei denen fragen...vlt können die uns eine Antwort aus deren Sicht geben.
LG Mickey (der sich einen Beutelüberzug in Camouflage zulegen würde....dann würde sein Beutel im Dschungelcamp nicht auffallen beim Nacktbaden)
von Monsti » 16.09.2010, 20:46
Hey Mickey,
schon klar, dass sich die Produktionen an den Hauptabnehmern orientieren. Dazu gehören wir Europäer, die Ostasiaten sowie die hellhäutigen Nordamerikaner, Südafrikaner und Australier. Die dunkelhäutigen Menschen vermehren sich aber wesentlich mehr als wir degenerierten Weißgesichter. Insofern wäre die Produktion dunkler Versorgungen durchaus angebracht. Öhm, war ja auch nur so ein Gedanke von mir, der mir schon länger durch den Kopf geht ...
Grüßle von
Angie
von GnomeRanger » 16.09.2010, 20:55
Aloha Monsti,
da hast du recht. Indien ist wirtschaftlich auf dem Vormarsch und schon bevölkerungstechnisch knapp hinter China.
Hmm...ich werde glaube ich wirklich mal Coloplast und Hollister anschreiben und fragen ob es auch Beutel für dunkelhäutige Stomaträger gibt und wenn nicht warum.
Bin mal gespannt ob und was die darauf antworten werden.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
LG Mickey (der sich fragt woraus wohl die Beutel gemacht werden wenn mal das Öl alle ist)
von sternchen » 16.09.2010, 20:57
Hallo zusammen ,
ich kann zwar zu der Beutelfarbenproblematik mal wieder nichts Gescheites sagen, aber ich finde es schier unglaublich, daß sich in diesem Forum offenbar selbst bei den ausgefallensten Fragen jemand findet, der zumindest jemanden kennt, den er fragen kann! Ich meine, wer hat schon einen Bekannten, der in Namibia im Krankenhaus gearbeitet hat - Klasse!!
Schöne Grüße
Gabi
von temperence » 16.09.2010, 21:08
Hallo Angie,
find ich auch ne extrem interessante Frage, die für mein Nachdenken auch noch einen zusätzlichen Denkansatz zutage förderte:
sind wir Kaukasier, was den hellhäutigen, z.B. europäischen Typus Mensch beschreibt, eigentlich anfälliger für Krankheiten, die als Folge ein Stoma nach sich ziehen, als negroide oder asiatische Menschen? Die exakte Ursache e.g. für CeD ist ja noch umstritten, meine ich, wobei zumindest feststeht, dass Industrienationen die meisten Patienten stellen; Ernährungsbedingt, wir futtern ne Menge Müll?
Hatte meiner Onkologin im letzten Jahr mal eine Statistik von Darmkrebsfällen in der Häufigkeit im Vergleich USA Deutschland entlockt , war nicht besonders spektakulär, aber, das sagte auch nix über die Herkünfte der jeweiligen Patienten aus...
Warte mal gespannt, was hier die anderen Meinungen noch zutage fördern!
Danke für die spannende Frage und die vermutlich schlaflose Nacht
Gruß Lucia
von sternchen » 16.09.2010, 21:26
zusammen,
vor Jahren habe ich mal gehört, daß der reichliche Verzehr von raffiniertem Industriezucker in den Industrieländern die CEDs begünstigt, und daß in Ländern oder bei Volksgruppen, sprich Entwicklungsländern, wo das nicht so üblich ist, diese Krankheiten so gut wie gar nicht vorkommen. Hat das auch schon mal jemand gehört oder ist das schon wieder überholt? Inzwischen sind sie ja in der Forschung bei Immunkrankheit angelangt.
Gruß Gabi
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