von Didi82 » 29.09.2008, 15:33
Hallo Ihr,
ich muss nächsten Montag nach Bonn ins KH um mir mein vorläufiges Stoma "abzuholen". Ich habe Verdacht auf MC und eine ziemlich nervige Fistel(oder mehrere???). Allerdings habe ich wohl eine sehr harmlose Form da kein Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen...nichts, nur ne FIstel die keine Ruhe gibt.
Aus eurer Erfahrung heraus: wie verlaufen die ersten paar Tage/Wochen nach er OP? Wird man, vorausgesetzt keine Komplikationen, nach Hause entlassen wenn man sich versorgen kann? Muss man in Kur?
Ich habe ein bißchen schisserle vor Montag und versuche einfach daran zu denken das es danach hoffentlich besser ist.
von tierfreund » 29.09.2008, 16:33
hallo Didi82,
erst einmal herzlich willkommen in unserer Kängeruh und Ex Kängeruh Runde.
Aus meiner Erfahrung heraus,wirst du sicher schnell nach der OP nach Hause entlassen.Sie behalten niemanden länger als nötig da.Vorrausgesetzt es treten keine Komplikationen ein. Kurz nach der Op wird sich sicher eine Stomaschwester vorstellen und dir zeigen,wie du dich versorgen wirst.Natürlich kannst du über verschiedene Firmen auch zu Hause weiterhin betreut werden.
Und nach deiner Frage,ob du in eine Kur mußt,kann ich dir nur nahe legen,eine Reha zu machen.Aber müssen,mußt du sicher nicht.Aber raten würde ich es dir auf jeden fall,da du dort einiges über dich und deine bedürfnisse und Versorgung lernen kannst.
Auch die richtige Versorgung für daheim kann dort für dich gefunden werden.
LG Tanja
von Kai 40 H » 29.09.2008, 16:51
Hallo Didi,
Tanja hat alles schon gut beschrieben. Ich lag auch nur 12 Tage im Krankenhaus und wurde dann nach Hause entlassen.
Mir wurde allerdings keine Reha oder Kur angeboten, was ich im nachhinein sehr bedauert habe.
Für die Erholung nach der Entlassung würde ich an deiner Stelle ruhig eine Reha oder Kur machen, denn der Körper ist nach diesem großen Eingriff sehr belastet.
Ich wünsche dir für die OP alles erdenklich Gute, keine Komplikationen und gute Genesung!
Toi, toi, toi.
Lieben Gruss,
Kai
von Mücke » 29.09.2008, 17:35
Hallo
Mein Op ist fast genau 4Jahre her,ich durfte 12 Tage nach der OP nach Hause.Eine Woche später bin ich zur Anschlussheilbehandlung,ich habe die an unserer Kurklinik vor Ort gemacht,die eine neue Abteilung aufgemacht hatten mit Stomapatienten.Da die Abteilung noch so neu war,waren wir nur zwei Patienten mit Stoma.Also hatte ich nur Autogenes Training,Gymnastik mit Senioren(Ich war damals 33Jahre),und Ergotherapie.
Ich bin nur ambulant hin,denn ich habe von diesen Anwendungen keinen nutzen gehabt.
Ich kann dir nur empfehlen, gehe in eine Kurklinik, die jeden Tag mit Stomapatienten zu tun hat.Denn auch der Erfahrungsaustauch ist wichtig.
Genau wie in unserem Forum,Betroffene können mehr helfen als jedes Fachpersonal.
Eine Stomatherapeutin kommt am Anfang nach Hause und erklärt einem alles.
Mach dich nicht so verrückt,das bekommst Du alles hin.
Ich wünsche Dir alles Gute für deine Op und keine Komplikationen.
Viele Grüße Mücke
Ileostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln
von Sabine049 » 01.10.2008, 17:17
Hi Didi,
auch ich heiße dich willkommen.
Habe just deine Geschichte gelesen; und aus dieser entnommen, dass dir am kommenden Montag zunächst ein vorübergehendes sog. temporäres Stoma angelegt wird.
Falls es sich dabei um ein temporäres, doppelläufiges Dickdarmstoma (Fachterminus: Colostoma transversum) handeln sollte, kann ich dir versichern, dass du spätestens bei komplikationslosen Verlauf nach einer Wo. aus der stationären Obhut entlassen wirst.
Denn das Anlegen eines "Übergangsstoma" ist ein relativ kleiner Eingriff. Zwecksdessen wird ein kleiner medianer Schnitt in Höhe des Bauchnabels gesetzt, ggfs. kommt bei dir auch die Schlüssellochmethode quasi minimalinvasive endoskopische Variante in Betracht, der querliegende Dickdarmschenkel wird etwa zwei Fingerbreit über Hautniveau hervorgezogen, mittig eingeschnitten, umgeklappt und jeweils rechts- und linksseitig angenäht. Abschließend wird das "zweischenkelige" Stoma mit einem Reiter fixiert, um ein Zurückrutschen dessen in die Bauchhöhle/unter Bauchhautniveau zu verhindern. Dieser Reiter ("Stütze") wird allgemein während des Fadenzugtermins gleichzeitig gezogen. Die reine Operationsdauer betrug vor weit über 20 Jahren etwa 15 min..
Sobald das Stoma fördert, kannst du im Prinzip die Tage im Krankenhaus zählen. Den Versorgungswechsel wirst du ganz rasch erlernen, spätestens daheim, wenn du ganz auf dich allein gestellt bist.
Ich empfehle dir, möglichst schon in dieser Wo. eine Stomatherapeutin, die dich anfänglich betreuen und anleiten wird, zu kontaktieren; und lass dir ruhig schon mal div. Versorgungsmuster geben, um zu spüren, wie sich eine solche anfühlt. Vor meiner endständigen Colostomie testete ich wenige Wochen vor dem OP-Termin div. Versorgungssysteme aus, um herauszufinden, welche ich hauttechnisch am ehesten vertrage und mir vom Tragekomfort zusagt.
Ob du anschließend einen Anspruch auf eine AHB = Anschlußheilbehandlung hast, kann ich dir nicht beantworten. Sollte dir indes von der Klinik aus eine derartige angeboten werden, dann nimm sie bitte an.
Falls doch nicht ... kannst du dich jederzeit an uns wenden und Fragen stellen.
Abschließend empföhle ich dir im Vorfeld eine regionale SHG der ILCO e.V. zu avisieren. Der Kontakt verpflichtet dich keineswegs, der ILCO als Mitglied beizutreten.
Zugegebenermassen fand ich es damals hilfreich, zweigleisig zu fahren, d.h. sowohl mich hier einzuloggen, als auch parallel Betroffene vor Ort kontaktiert zu haben, die mich dann nicht nur virtuell sondern "hautnah" mental untertützten und mir in der Anfagsphase wirklich behiflich waren.
Alles Gute, toi, toi, toi und liebe Grüße
Sabine
von Didi82 » 02.10.2008, 08:42
Hi ihr alle,
oh ja, meine letzten Tage rasen )
Habe schon meine Liste mit "Henkersmahlzeiten" die ich mir diese Woche schmecken lasse *lach* damit bloß nachher kein Heißhunger aufkommt.
Ich weiß mittlerweile auch nicht wer nervöser ist; mein Verlobter oder ich....
Und Sabine, du hast recht. Der Prof in Bonn plant das mit einem laproskopischen (????) Eingriff zu machen. Da meine Beschwerden ein Minimum der "üblichen" Crohn- und Fistelleiden darstellen ist auch er recht hoffnungsvoll mich schnell wieder fit zu kriegen.
Allerdings haeb ich vor lauter Aufregung vergessen wo genau die den Darm kappen wollen
Diese netten Worte waren das wichtigste um mich für die OP und den Weg nach Bonn zu entscheiden (obwohl es in Leverkusen genug KH gibt).
Aber ich bin von Natur ein Steh-Auf-Männchen - und recht hoffnungsvoll mich mit dem "scheißerle" recht schnell anzufreunden.
Und all die Forenbeiträge hier geben mir Mut mich richtig entschieden zu haben!!
Danke euch allen *KNUTSCH*
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