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Wer kann mir weiterhelfen? – Seite 1

Stellt hier eure Fragen zum Stoma und zur Stomaversorgung, zur Stoma-OP und zur Behandlung von Komplikationen.
In den drei Unterforen dreht sich alles um die drei Stomaarten Colo-, Ileo- und Urostoma und deren kontinente Varianten wie der Ileo- oder der Uro-Pouch.
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Wer kann mir weiterhelfen?

Beitrag von Martina1603 » 15.09.2010, 11:24

Hallo ich bin neu hier und habe einige Fragen. Bei meinem Vater ist der Darm geplatzt und er hatte einen Darmverschluss sowie einen septischen Schock. Nun wurde ihm vorrübergehend ein Stoma gelegt. Nach vier Wochen Intensiv Station und 4 Wochen normale Krankenhausstation ist er nun zur Reha gekommen. Nun gehen erst die Schwierigkeiten los, er will nicht Essen und nicht trinken. Er behauptet er könne nichts Essen und auch nichts trinken. Nun sind die Nierenwerte total schlecht und ausserdem kommt aus dem After brauner Schleim, was hat dies zu bedeuten???? Er wurde insgesamt 5 mal operiert, muss er nun wieder unters Messer???? Ist es normal, dass er keinen Hunger hat????? Nun ist schon mehrere Male der Beutel von dem Stoma geplatzt oder ausgelaufen, wer hat damit Erfahrung??? Es wäre ganz toll, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet.
Gruss Martina

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Martina1603

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Wer kann mir weiterhelfen?

Beitrag von Gast » 15.09.2010, 11:49

Moinsen Martina,

ich heisse Dich herzlich Willkommen im Forum, schön das Du bei uns bist.

Bezüglich Deines Vaters bzw. des Stomas:
Das ab und zu Schleim aus dem After kommt ist nicht ungewöhnlich, da der Darm weiterhin Schleimhaut produziert, auch wenn er stillgelegt ist.

Nach der Stoma OP hatte ich auch weniger Appetit, bei Deinem Vater hört es sich allerdings nach Verweigerung an. Notfalls wird er Zwangsernährt...

Das der Beutel von Stoma platzt oder ausläuft, kann nur an der falschen Handhabung liegen oder die Hilfsmittel passen nicht zusammen. Weisst Du, welche Produkte Dein Vater verwendet?!

LG, Silke :winke:


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Beitrag von temperence » 15.09.2010, 12:42

Hallo Martina,

willkommen hier bei uns! :)

Das mit der Appetitlosigkeit kenn ich auch, war bei mir auch irgendwie logisch, denn mir fehlt ne Menge "Stauraum" im Bauch, ergo bin ich fixer satt als früher.

Bei Deinem Vater klingt das aber leider nach "Vermeidung von Risiken", sprich, er hat Probleme mit dem Beutel, die er vermutlich auf die Zufuhr von Essen schiebt. Daher tippe ich mal, für ihn heißt es: nix essen + nix trinken = keine Beutelplatzer. Das ist wohl eher Sache der Ärzte, hier den Daumen auf die Ernährung zu legen. Du könntest vielleicht auch helfen, indem Du Dinge, die er besonders mag (nicht grade Eisbein ;) ) mitnimmst. Vielleicht liegt es bei ihm auch am Klinikessen, dass (naturgemäß) grottig ist? Oder er mag nicht allein essen? Gesellschaft könnte gerade bei Schonkost eine Maßnahme sein, bei uns im Zimmer rutschte der Gummitoast gemeinsam verzehrt gleich besser.

Was die Probleme mit der Versorgung angeht, schließe ich mich Silke an: da scheint man für Deinen Vater noch nicht die richtige Platte gefunden zu haben, das ist jedem Beuteltier am Anfang mal so ergangen. Wechselt er schon selbst, oder wird durch die Schwestern beim ihm gewechselt? Wichtig ist halt immer, dass die Fläche rund um das Stoma sauber und trocken ist, damit es richtig klebt (nicht leicht bei nem Ileo am Anfang, kenn ich was von) und manch eine Versorgung klebt z.B. mit zusätzlichen Kleberingen von Dansac oder Eakin besser, nur mal so als Tipp. :)

Gruß Lucia

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temperence

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Beitrag von Martina1603 » 15.09.2010, 14:49

Hallo.
vielen Dank, dass Ihr mir so schnell geantwortet habt.
Nun ist mir aber noch etwas eingefallen, vielleicht wisst Ihr auch hier Rat. Wie kann es sein, dass mein Vater erst mit aller Gewalt zur Reha wollte und nun wo er dort ist, lässt er sich so hängen. Kann es jetzt sein das er in Depressionen verfällt. Ich hatte mir so viel von der Reha versprochen, aber statt besser geht es im schlechter. Ist es Euch auch so ergangen, oder liegt es nur an meinem Vater. Wäre lieb von Euch, wenn Ihr auch hier Rat wüsstet. Meine Mutter ist extra mitgefahren damit er nicht so alleine ist, und da er ja noch im Rollstuhl sitzt, weil er zu schwach zum Laufen ist, dachten wir es wäre besser wenn er nicht alleine in der Reha wäre, aber auch das hilft nicht. Vielen Dank für Eure Hilfe.
Gruss Martina

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Martina1603

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Beitrag von temperence » 15.09.2010, 15:11

Hallo Martina,

naja, ich denke mal, Dein Vater hadert schon ganz gewaltig mit sich und der Welt, das könnte in Richtung Depression tendieren. Das Stoma hat ihn, so wie ich das lese, komplett unerwartet "erwischt", er ist so schwach, dass er im Rollstuhl gefahren werden muss, er "kann gar nichts" und sitzt an manch einem Tag im Wahrsten Sinne des Wortes in der "Sch**". Gerade wenn er vorher ein agiler, selbstständiger Mensch gewesen ist, kann das schon wie eine Keule kommen, er ist ja in gewisser Weise aus seinem Leben rausgerissen worden. Da ist vielleicht jetzt auch die Umgebung der Reha-"Klinik" auch noch ein wenig kontraproduktiv: wieder Ärzte, wieder Kranke... Aufgrund dieser Befürchtung habe ich die Reha übrigens abgelehnt, ich wollte mein Leben wieder aufnehmen.

Ich denke, er wird Zeit brauchen, sich mit der neuen Situation anzufreunden, das Stoma soll ja wohl auch nur temporär sein, also, es ist Licht am Ende des Tunnels. Dieses Licht muss er sehen und selbst darauf zugehen, dann steht er auch wieder auf. Was sagen denn die Ärzte in der Reha eigentlich dazu? Das müsste da doch auffallen, oder?

Hier im Forum sind viele Schreiber in ähnlichen Situationen gewesen, jeder muss seinen Weg finden, dort wieder rauszukommen - mir hat der Alltag geholfen, anderen die Reha, wieder anderen eine Therapie. [url=hier]http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=7565&[/url] ist eine ähnliche Situation beschrieben.

Wichtig ist, er darf nie aufgeben! Jeder Tag, an dem er ein Stück fitter wird, bringt ihn der Rückverlegung näher, denn nur wenn er allein laufen kann, isst und kräftig wird, kann man ihm den Beutel auch wieder abnehmen! Klingt vielleicht hart, Du kennst ihn sicher gut genug, um zu wissen, ob eine Ansprache in dieser Art hilfreich wäre, um ihn wachzurütteln. :)

Gruß Lucia

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temperence

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Beitrag von Gast » 15.09.2010, 16:54

Hallo Martina,

schon möglich, das Dein Vater eine Depression hat. Da ich aber kein Psychologe bin, kann ich mich nicht dazu äussern. Aber hinsichtlich sein Lage, durch aus möglich.

Wenn sich sein Zustand nicht besser wird, solltet ihr einen Psychologen aufsuchen. Vll gib es einen in der Reha, einfach mal nachfragen.

Ich wünsche Deinem Vater alles Gute. Erzähl ihm, das ganz viele Menschen mit einem Stoma leben, er ist kein Exot und das Leben geht auch mit Stoma problemlos weiter.

Ich bin 10 Tage nach der Stoma OP wieder arbeiten gegangen, gehe schwimmen, fahre in den Urlaub, gehe joggen, etc. ein ganz normales Leben - mit Beutel. ;)

LG, Silke :winke:


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Beitrag von Webkänguru » 15.09.2010, 17:04

Hallo Martina,

in welcher Reha-Klinik ist denn dein Vater? Wird er dort von Stomatherapeuten betreut, die mit ihm gemeinsam auch nach der optimalen Versorgung suchen?

Wenn die Stomaversorgung nicht funktioniert, dann ziehen einen die ständigen Pannen ziemlich runter. Funktioniert das aber zuverlässig, dann kommt auch wieder der Appetit, dein Vater kommt zu Kräften und auch wieder auf andere Gedanken.

Und auch die psychologischen Angebote der Klinik sollte dein Vater annehmen. Wie schon geschrieben können sie helfen, mit der gesamten Situation fertig zu werden.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

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Wer kann mir weiterhelfen?

Beitrag von Bertiese » 15.09.2010, 23:56

Hallo Martina,

das ist keine einfache Situation, in der sich dein Vater befindet,einige Tips hast du ja schon erhalten.
Wichtig ist herraus zu finden ws die Ursache ist, das die Beutel platzen, ein grund kann die Ernährung sein, in de man Nahrung zu sich nimmt, die einen sehr Blähen lässt, wo durch sich der Beutel sehr schnell aufbläht, es gibt da zwar filter drin, die aber schnell feucht werden können und so mit ihre Funktion verlieren und wenn man schläft bekommt man es nicht unbedingt mit das der Beutel kurz vor dem platzen ist.

Die kommplette Nahrung auf den Prüfstand stellen und testen. Einiges Gemüse muste bei mir weich gekocht werden, dses bei mir kein Blähungen verursacht, aber jeder Körper reagiert da bei anders, nur stilles Wasser verwenden.
Wenn er merkt das System funktoniert wird er auch wieder essen.
Leider wird in den Kurkliniken nicht auf den einzelnen Rücksicht genommen, so war es bei mir in Mölln. Das Gemüse war halb roh und es wurde auch bei schonkost niht darauf geachtet das die Speisen Blähfrei sind, ich muste dor immer wieder Sachen heraus fischen wie zum Beispiel Zwiebeln und andere Lauchprodukte, wenn deine Mutter dabei ist sollte Sie auf so was achten.
Und viel trinken, auch wenn es schwer fällt.

Lass bitte checken warum der Darm geplatz ist, so ein Darmverschluß kommt ja nicht von alleine, vielleicht hat er auch eine Darmerkrankung, da sollten aber Spezialisten heraus bekommen.

Das mit dem Schleim ist normal, habe ich auch, da ist gut so.

Viel Glück
Glück auf

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Bertiese

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