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Wie geht es weiter ? – Seite 1

Stellt hier eure Fragen zum Stoma und zur Stomaversorgung, zur Stoma-OP und zur Behandlung von Komplikationen.
In den drei Unterforen dreht sich alles um die drei Stomaarten Colo-, Ileo- und Urostoma und deren kontinente Varianten wie der Ileo- oder der Uro-Pouch.
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Wie geht es weiter ?

Beitrag von hildegard » 04.07.2007, 23:33

Hallo liebe Forumsmitglieder. Meine Nachbarin (80) wird am Freitag wahrscheinlich aus dem Krankenhaus entlassen .Sie hat ein Ileostoma bekommen . Sie hat leider nur weitläufige ( sagt man das so?) Verwandten, die auch weit weg wohnen . Die arme Frau weiss nicht wo ihr der Kopf steht , sie fühlt sich hilflos und alleine gelassen, sagt sie werde es mit dem Plattenwechsel nicht packen und die Stomatherapeutin wird wohl erst am Montag kommen und Material würde sie auch keins vom Krankenhaus nach Hause mitbekommen .Ich werde mich zwar morgen selbst noch mal auf der Station erkundigen , aber kann es denn möglich sein , dass man sie ohne Vorbereitung einfach so nach Hause gehen lässt ? Ich bin zwar selbst Krankenschwester , habe aber nur in meiner Ausbildung mal was mit Stoma zu tun gehabt , sind schon paar Jährchen her . Ich überlege mir ob ich es vielleicht auch schaffen kann (ich kann ja die arme Frau nicht hängen lassen ) mit der Stomaversorgung .Aber wie läuft es denn in der Regel , werden denn die Leute einfach entlassen und müssen zusehen wie sie zurecht kommen ?
Danke , ich wäre für eine rasche Antwort sehr dankbar

Grüße Anna

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Beitrag von Monsti » 04.07.2007, 23:45

Hallo Anna

und ein herzliches Willkommen!

Nun, wie die Betreuung nach dem Krankenhausaufenthalt ausschaut, hängt sehr davon ab, wo man wohnt. Ich bin in Österreich zu Hause, wo man nach der Entlassung tatsächlich 100%ig auf sich selbst gestellt ist. Soweit ich informiert bin, ist das in Deutschland etwas anders. Dort ist eine weiterführende Betreuung durch Stomatherapeut(inn)en oder -berater(innen) üblich. Wo ist die Dame denn zu Hause?

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von hildegard » 04.07.2007, 23:56

Danke Monsti für deine superschnelle Antwort!Die Dame ist in Deutschland , Baden -Wüttemberg zu Hause. Sie hatte mir erzählt eine Frau wäre ein paar mal bei ihr im KH gewesen , aber sie hätte ihr nicht gezeigt wie man den Plattenwechsel macht ( ich vermute mal es war eine Stomaberaterin).

Anna

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Beitrag von Rosinante » 05.07.2007, 00:31

Ich bin in Österreich zu Hause, wo man nach der Entlassung tatsächlich 100%ig auf sich selbst gestellt ist.


Allerdings sind die "mobilen Schwestern" der Pflegeeinrichtungen wie der Caritas durchwegs in der Lage, ein Stoma zu versorgen...



Hallo Anna!

Herzlich willkommen!


Sabine

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Rosinante

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Beitrag von doro » 05.07.2007, 08:30

Hallo Hildegart,

auch hier in Deutschland, wird aus dem Krankenhaus entlassen ohne verbindliche Zusicherung, dass sich eine erfahrene Kraft um die Stoma Versorgung kümmert." Selbst ist der Mann/Frau" .

Selbstverständlich sind die Pflegedienste in der Lage die Versorgung des Stomas zu übernehmen, die Frage ist nur, ob eine Pflegestufe vorhanden ist und was passiert in der Zeit, wenn die Platte unterläuft ( sich löst )und der Pflegedienst hat seinen Einsatz gerade beendet ?? Schwierige Situation, wenn sich die alte Dame nicht allein behelfen kann.

Ich wünsche allen Stoma Trägern, egal wo auch immer sie wohnen, dass sie ihr Stoma bis zum Lebendsende alleine versorgen können.

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doro

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Beitrag von dehacoe » 05.07.2007, 12:29

Hallo zusammen, :cool:

das mit der Stomabetreuung scheint aber wirklich am Krankenhaus zu liegen. Bei mir war am Tag nach der OP schon das erste Mal ein Stomatherapeut und der kam täglich. Nach der Entlassung kam vom gleichen Sanitätshaus der mobile Therapeut, der mir dann zeigte wie, was, wo ich machen muss.
Jetzt käme er nur noch auf Zuruf, aber das ist nicht nötig. Material für die ersten Tage hat man mir auch schon vom Krankenhaus mitgegeben, dann hat das der mobile Therapeut geliefert.
Was den Pflegedienst anbetrifft, habe ich es schon einmal in einem anderen Thred geschrieben. Der Hausarzt kann durchaus eine Verordnung schreiben, dass der Pflegedienst 2 oder 3x die Woche kommt. Allerdings muss er dann zur reinen Stomobetreuung noch etwas hinzufügen, zzgl. Wundbehandlung o.ä.
Das wichtigste ist aber wirklich die Selbsthilfe, daher achten die Stomatherapeuten auch sehr darauf, dass man den Wechsel allein durchführen kann.

Alles Gute und davon reichlich!
Viele Grüße
:winke: Dietmar :winke:

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dehacoe

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Beitrag von Mücke » 05.07.2007, 15:11

Hallo hildegard

Zu mir kam an Anfang eine Stomatherapeutin,die mich aber nach kurzer Zeit schon alleine gelassen hat,daher kann ich mir vorstellen,welche Gedanken du dir machst.Ich habe gerade mal im Ilco heft nach geschaut(Ilco ist ein verein der die Interessen der Stomaträger und Darmkrebs kranken Menschen vertritt)Da stehen die Telefonnummern der Mitglieder drin,die Ansprechpartner der Selbsthilfe GRuppen sind.Da könnte man ja mal nach schauen wegen der Telefonnummer.Nur müßtetst Du mir dann sagen,in welchen Gebiet Ihr wohnt,oder ruf doch mal die Ilco an und frage da nach(Tel.0228-33889450)
Ich habe auch eine Anzeige gelesen(Von einem Home Care Unternehmen in ganz Deutschland,die Patienten Kostenlos beraten und Betreuen(Tel.0800-7090490)Ruf doch dort mal an und schildere euer Problem die werden euch vielleicht weiter helfen können.Hoffe dir etwas geholfen zu haben?

Viele Grüße Mücke

Ileostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln:angry:

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Mücke

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Beitrag von Linie 22 » 05.07.2007, 17:39

:rose: Hallo hildegard,:rose:

erst einmal herzlich willkommen in unserem Forum.
Ich finde Deine solidarische Einstellung der 80-jährigen Dame gegenüber sehr verantwortungsvoll von Dir. Prima, großes Lob an Dich.:rose:

Als ich damals im September 2003 das erste mal eine Stomaanlage bekam, war ebenfalls eine sehr hochbetagte Dame (92) mit mir auf Station. Ihr Sohn wohnte sehr weit entfernt, war noch berufstätig und konnte sich nicht um die Mutter kümmern.
Bei ihr stand auch, wie bei Deiner Seniorin, die Frage im Raum: "Was kommt nach der KH-Entlassung?"

So weit ich es mitbekommen konnte hatte er, :(als er einmal zu Besuch :(war, schon im KH mit Hilfe der zuständigen Sozialarbeiterin Anträge zwecks Pflegestufe und anschließendem Aufenthalt im Pflegeheim beantragt. Die Sozialarbeiterin zog alle Register,um einen Reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Wenn Deine Seniorin so hilflos dasteht, wie Du es schilderst, würde ich ihr ebenfalls zu diesem Schritt raten.
Auch wenn es sehr schwer werden wird, sich alleine mit dem Gedanken an einen Heimaufenthalt zu befassen und diesen auch noch umzusetzen. Aber im Pflege-, Senioren- oder im betreuten Wohnheim ist sie bezüglich ihrer Situation am besten aufgehoben. In derartigen Einrichtung ist rund um die Uhr medizinisches Personal vor Ort und kümmert sich um die hilfsbedürftigen Menschen. Dort wird sie auch beköstigt, ihre Wäsche wird gewaschen, Veranstaltungen finden statt, welche sie besuchen kann, bei der aufwendigeren Körperhygiene (baden,duschen) wird ihr geholfen, tägliche Spaziergänge an der frischen Luft etc..
Ihr Lebensabend ist geregelt, gesichert und bestimmt nicht langweilig. :)

Ich wohne schräg gegenüber vom Betreuten Wohnen und um die Ecke liegt der Senioren Ansgar-Stift. Meiner Auffassung nach, so wie diese Leute mir tag täglich beim Spaziergang begegnen, sind das keine Kinder von Traurigkeit.:feiern:
Sie fühlen sich wohl, können mit all ihren Leiden, Behinderungen und "Wehwehchen" ihren Lebensabend genießen.:D


Vielleicht hilft Dir ja mein Beitrag, die doch schon hochbetagte, hilflose und pflegebedürftige Dame, von einem Umzug in eine der benannten Unterbringungen zu überzeugen.
Ich wünsche der Seniorin alles erdenklich Gute.

Tschüüüüüüüüüüüüüß sagt, dankend für Deine Solidarität gegenüber der Seniorin, Linie 22 :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Beitrag von doro » 05.07.2007, 18:01

Hallo Linie22,

wenn Du sagst:

In derartigen Einrichtung ist rund um die Uhr medizinisches Personal vor Ort und kümmert sich um die hilfsbedürftigen Menschen. Dort wird sie auch beköstigt, ihre Wäsche wird gewaschen, Veranstaltungen finden statt, welche sie besuchen kann, bei der aufwendigeren Körperhygiene (baden,duschen) wird ihr geholfen, tägliche Spaziergänge an der frischen Luft etc..

dann bitte ich Dich, sehr herzlich,einmal einige Stunden in diesen Einrichtungen zu verbringen :confused:

Meiner Auffassung nach, so wie diese Leute mir tag täglich beim Spaziergang begegnen, sind das keine Kinder von Traurigkeit.


JAA Linie, wer dann noch laufen kann, mag oder darf.


Vielleicht hilft Dir ja mein Beitrag, die doch schon hochbetagte, hilflose und pflegebedürftige Dame, von einem Umzug in eine der benannten Unterbringungen zu überzeugen.


Wer sagt, dass die Seniorin,außer Stomaversorgung, hilflos ist.
Zitat Hildegart:
Die arme Frau weiss nicht wo ihr der Kopf steht , sie fühlt sich hilflos und alleine gelassen, sagt sie werde es mit dem Plattenwechsel nicht packen


Dann müssten wahrscheinlich auch junge Menschen mit starken Rheumaschüben und deformierten Händen ins Alten und Pflegeheim ?

Linie 22 ich bin, auch berufsbedingt, mit der Situation in vielen Alten und Pflegeheimen sehr vertraut :haarezuberge: und würde nie einen alten Menschen überreden wollen ins AH zu gehen.

Schau Dir mal meine HP an.Es gibt auch andere Möglichkeiten :brief: , denn letztendlich kostet ein Platz im Pflegeheim oder betreutem Wohnen auch ein paar Euros.

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doro

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Beitrag von Sabine049 » 05.07.2007, 18:10

Hallo Hildegard oder/und Anna ;),

dein Engagement in Ehren ..., ich finde es wie meine Vorrednerinnen echt toll von dir, dass du dich so rührend um die alte Dame kümmerst.

Da du vom Fach bist, könntest du nicht über die Sozialarbeiterin des Haueses eine angemessene ambulante Pflegekraft organisieren; bzw. doch mal den Vorschlag unterbreiten, ob die alte Dame unter den Umständen nicht eine Pflegstufe erhält. Zwecksdessen könntest du dich dann als Hauptpflegende anbieten. Dann wäre die Versorgung aus meiner Sicht zumindest gesichert, soweit optimiert, dass die alte Dame nicht in einem Heim o.ä. untergebracht wird. Des weiteren sind die Kosten für eine Unterbringung oder einer adäquaten Versorgung derartig horrende, die kaum ein Senior/IN aus eigener Tasche finanzieren kann.

Wie Doro (Fachfrau :kiss:) bereits anklingen ließ, wird hier in D. ohne verbindliche Zusicherung der Pat. entlassen.

Allerdings, wenn die Seniorin alleinlebend und nur noch weitläufige/entfernte Verwandte hat, kann sie sich im Krhs. über den Sozialdienst des Hauses zumindest hinreichend nach Alternativen etc. erkundigen.

Viel Glück und liebe Willkommensgrüße Sabine

PS. Mmmh ... es gab doch mal im Leistungskatalog der GKK sowas wie "Häusliche Pflege" nach dem Krankenhausaufenthalt. Diese muss m.W. letztlich der H.A./die H.Ä. veranlassen.

Dazu erkundige dich bitte mal bei Biggi0001, die ist in dem Bereich versiert und bestens informiert :ballon:!

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Sabine049

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