von gerold » 19.05.2012, 20:36
Trotz größter Reinlichkeit habe ich schon mehrmals eine
Harnwegsentzündung gehabt. Im April sogar zwei mal.
Vom Arzt bekomme ich immer Antibiotika.
Haben andere Urostomaträger die gleichen Probleme?
Mein Urologe sagt, der Darm ist nicht für den Urin
gemacht.
von zwerg » 19.05.2012, 20:54
Hallo gerold,
erstmal hier!
Ich habe noch keine Harnwegsentzündung gehabt, denk ich mal.
Wie äußert sich denn eine solche? Würde mich wirklich mal interessieren.
von rammi » 21.05.2012, 09:47
Hallo Gerold,
häufig auftretende Harnwegsinfekte sind eher die Ausnahme.
Und das obwohl meist immer Bakterien und co. nachgewiesen werden im Urin. Grund ist, dass die Harnleiter eben in ein Stück Darm ausgeleitet sind und ständig die verschiedensten Hautkeime an das Stoma gelangen können.
Antibiotika geben erfahrene Urologen daher in der Regel erst dann, wenn Fieber, übelst riechendeder Urin oder sonstwie echte Krankheitsgefühle auftreten.
Hat Dein Arzt vor der Antibiotikagabe einen Test gemacht um welchen Keim es sich handelt? Um dann festzustellen welches Antibiotika das richtige ist.
Was sagt denn Dein Urologe wo der Grund für die Infekte liegt? Das Stoma ist es üblicherweise nicht.
HG
rammi
von biggen » 21.05.2012, 12:13
ich habe mir irgendwann auch einen keim eingefangen, den pseudomonas aeruginosa, der überall zu finden ist, wo es feucht ist, gerne also im badezimmer und in der küche. mein urologe brauche keinen test zu machen, um ihn zu diagnostizieren: er hat es am geruch festgestellt und an der bläulichen verfärbung der platte und der schienen. dagegen hilft wohl auch kein antibiotikum.
ab und zu habe ich mal einen nierenstau mit schüttelfrost, schweißausbrüchen, krankheitsgefühl und manchmal fieber, aber nach 2 - 3 tagen (bis ich zum arzt komme) ist es wieder weg, so dass ich auch hierbei keine antibiotika bekomme.
von Häslein » 21.05.2012, 12:39
Hallo Biggen,
Dein Urologe hat aber merkwürdige Ansichten und informiert Dich schlicht falsch!
1. Sollte immer ein Abstrich mit Erregernachweis durchgeführt werden, denn auch wenn er den Keim anhand der Symptome bestimmen konnte, schließt es nicht aus, dass sich mehr als 1 pathogener Keim findet.
2. Der von Dir genannte Keim ist sehr wohl antibiotisch behandelbar!!!
Bspw. mit Gyrasehemmern wie Ciprobay oder Cephalosporinen!
Schicke ihn mal zur Nachschulung oder wechsle gleich den Arzt.
Fassungslose Grüße,
Häslein
Edit: vertippt
von biggen » 21.05.2012, 12:44
hallo häslein,
im ernst, mein urologe (eigentlich sind es sogar 3) hat gesagt: den werden sie nicht mehr los!!!
gruß
biggen
von Häslein » 21.05.2012, 12:49
Der Keim ist trotzdem behandelbar.
Wie kommt der Arzt zu dieser Aussage? Verlange Quellen!
Nachtrag: Um Missverständnissen vorzubeugen, konkretisiere ich meine Aussage: Der Keim ist grundsätzlich antibiotisch behandelbar; zwar weist er - wie manch andere Keime auch - verschiedene Resistenzen auf, doch in den allermeisten Fällen findet sich in einer Resistenzbestimmung auch, auf welche Mittel er noch sensibel ist.
Eine Pauschalaussage zur Unbehandelbarkeit ohne jedwede Prüfung erscheint mir nicht nicht korrekt.
Mit der Nachfrage nach Quellen meinte ich einen Nachweis, den Dein Arzt erbringen soll, waraus hervorgeht, dass Dein Keim in Deinem Körper absolute Resistenz zeigt.
Edit: Substantiv im ersten Satz ausgetauscht.
von Hanna70 » 21.05.2012, 13:44
Hallo biggen,
da Du ja immer wieder solch starke Beschwerden hast, würde ich der Sache auch mal tiefer auf den Grund gehen - gebe da Häslein vollkommen recht.
Du gibst Dich immer viel zu schnell zufrieden! (ich leider oft auch!)
Liebe Grüße von
Rosi
von Biene Maya » 30.05.2012, 14:25
hi,
ich wollte nur mal mitteilen, das unsere tochter auch jedes mal was hat an keimen und das es keine ausnahme ist, sondern in der regel, bei chronisch kranken sehr oft vor kommt. das hab ich mir erst heute noch sagen lassen!!!
glg
von Igel30 » 21.01.2013, 14:28
Hallo zusammen
Meine Oma hatte seit der Stoma-OP bereits zweimal einen Harnwegsinfekt gehabt, einmal in der Klinik wurden Enterokokken festgestellt und nach einem Antibiogramm entsprechend behandelt.
Und jetzt aktuell (Routinecheck, den die Klinik vorm nächsten Wechsel der Harnleiterschienen wollte) wurde E. Coli in grosser Anzahl (> 1.000.000 je ml), vorgefunden und ebenfalls nach Erstellung eines Antibiogramms (was bereits viele Resistenzen zeigte) derzeit behandelt.
Wir stehen da gerade auch ein wenig vor einem Rätsel, wie E. Coli es in den Urin geschafft haben könnte (wo sie doch, wenn überhaupt, im Darm was zu suchen haben), denn meine Oma versorgt ihre Stomata immer getrennt voneinander und wäscht/desinfiziert sich auch die Hände, so dass uns bisher der Infektionsweg nicht ganz klar ist.
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