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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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14 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von BerlinerBär » 18.07.2014, 18:14

Hallo liebe Leute,

nach einem langen Jahr mit Bauchdeckenkatheter wende ich seit über einem halben Jahr, nach schwierigem Anlauf, das Selbstkatheterisieren an.
Es klappt so weit ganz gut, die erhoffte Reduzierung der Harnwegsinfekte ist jedoch leider nicht eingetreten. Etwa 1 x im Monat bin ich trotz aller Vorsicht dabei und muss Antibiotika einnehmen.
Bei der Bestrahlung des Tumorbereichs hat die Blase einiges abbekommen und ist offensichtlich noch gereizt.
Meine Frage ist nun, ob die Anfälligkeit bei ISK bei anderen Betroffenen ähnlich ist.
Ich befolge neben genuester Hygiene alle mir bekannten, gängigen zusätzlichen Ratschläge (Cranberries, viel Trinken etc.).

Gruß vom

Berliner Bären

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BerlinerBär

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von Boppi » 19.07.2014, 22:58

Welches Antibiotikum nimmst du denn jetzt? Ist es nur ein "Akute Phase" Antibiotikum oder auch als Prophylaxe gedacht?

Ich muss den ISK zum Glück nicht täglich an mir anwenden, da ich mit den Detrusor-unterstützenden Tabletten relativ gut auskomme, hin und wieder, wenn ich meine "Schübe" habe wo wieder mal mein autonomes Nervensystem im Sand ist, da hab ich Harnverhalt und muss abkathetern.
Habe Gott sei Dank noch keinen Harnwegsinfekt dabei einkassiert.

Ich weiß noch von der Zeit als ich wochenlang die Elektrostimulationen an der Neurourologie hatte, da nahm man ein Antibiotikum namens "Furadantin".
So viel ich mitbekommen habe, nehmen das auch gern die Leute längerfristig ein, die täglich den ISK praktizieren müssen.

Was meint denn dein Arzt zu der ganzen Sache?

Wünsch dir baldige gute Besserung! :winke:

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Boppi

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von doro » 20.07.2014, 09:38

Hallo !

Mir hat meine Urologin Furadantin verordnet, da ich ständig mit Blasenentzündungen zu kämpfen hatte.Dabei war nächtliches Wasserlassen in 2 stündlichen Intervallen an der Tagesordnung, hier wohl besser Nachtordnung :oops: Nun ist alles gut.Wie und ob die ständige Einnahme vom Furadantin nun das Optimale ist, wage ich zu bezweifeln.Mir gibt es aber ein großes Stück Lebensqualität zurück.

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von PETERSEE » 21.07.2014, 11:03

Hallo BB,

ich habe zwar kein ISK sondern ein Ileum Conduit, aber ich habe auch immer Anwandlungen von Harnwegsentzündungen. Auf Ratschlag meines Urologen nehme ich Angozin Anti-Infekt N - ein biologisches Arzneimittel. (Kapuzienerkresse + Meerrettich)

Ich nehme prophylaktisch täglich 5 Stück am Morgen - sollte mein Urin sich trüben oder das Nierenbecken schmerzen, nehme ich 4 x 5 Dragees. Bisher ist es mir damit gelungen Antibiotika zu vermeiden.

Gruß, Peter

PS: mein Taucharzt hat mir erklärt, dass die Wirkstoffe den Urin sauer machen und dadurch die Bakterien sich nicht mehr vermehren und ausgespült werden.

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von Sabine049 » 21.07.2014, 18:31

Hallo "BerlinerBär",

katheterisiere mich seit 28 Jahren intermittierend sprich führe ursächlich wegen einer neurogenen Funktionsstörung einer sog. Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie und nach Anlage eines Ileum-Pouches (Harnblasenersatz) den ISK täglich - mittlerweile bis zu 15xmal/die - durch.

Wg. rezidivierenden HWI, primär des Hauskeimes E. coli, bedingt durch die Ersatzblase aus Ileum = Dünndarm, bin ich bei symptomatischen Beschwerden auf ein Breitbandantib. angewiesen, wie derzeitig auf Ciprofloxacin. Gegen etliche bin ich mittlerweile resistent.

"Furadantin RETARD" - Wirkstoff: Nitrofurantoin kann unbedenklich als vorbeugende Langzeitmedikation zur Prophylaxe (Vorbeugung) verordnet werden, sogar bereits im Kindesalter. Wie Doro :roseSchenken: bereits verlauten ließ, ist es das Mittel der Wahl bei rezidivierenden HWI. Es ist kein Antibiotikum im eigentlichen Sinne.

Wichtig, lieber BerlinerBär, ist, dass generell vorab eine Kultur und somit ein Antibiogramm angelegt werden, um den Erreger/Keim zu bestimmen und dementsprechend gezielt ein Antib. einsetzen zu können. Desweiteren sollte explizit ein Antib. eingesetzt werden, wenn der HWI symptomatisch ist quasi bei Schmerzen, subfebriler Temp. bishin Fieber, od. wie in meinem Falle diffusen Bauchbeschwerden gleich "Verdauungsschwierigkeiten".

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von BerlinerBär » 21.07.2014, 19:29

Hallo Ihr lieben Antwortschreiberinnen,

vielen Dank für die Tips.
Ich nehme als Akutmedikation mal wieder 10 Tage lang Cipro.
Beim nächsten Arztbesuch werde meinen Urologen auf die von Euch erwähnten alternativen Medikamente ansprechen. Das sollte ich ausprobieren. Das mit dem ansäuern wurde mir auch gesagt nd ich nehme seit letzter Woche Cranberrie-Kapseln.
Vielleicht fällt die Arztrechnung niedriger aus, wenn ich die Lösungen schon mitbringe. Ärzte sollen das ja voll schätzen ;) !

Nebenbei noch eine aktuelle Frage an die ISK- KollegInnen.
Gestern war ich am Schlachtensee und bin selbst nicht ins Wasser gegangen (Antibiotikabehandlung und auf 100 Liter Wasser kommen ca. 2-3 Hunde). Geht Ihr im Sommer in solche Gewässer wo viele Menschen und Hunde baden oder verkneift Ihr Euch das auch lieber?

Also nochmal Danke!

Viele Grüße aus dem heißen Berlin

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von Sabine049 » 21.07.2014, 22:32

Hallo BerlinerBär!

Gestern war ich am Schlachtensee und bin selbst nicht ins Wasser gegangen (Antibiotikabehandlung und auf 100 Liter Wasser kommen ca. 2-3 Hunde). Geht Ihr im Sommer in solche Gewässer wo viele Menschen und Hunde baden oder verkneift Ihr Euch das auch lieber?


Normal hätte ich keinerlei Bedenken, jedoch fände ich es gelinde formuliert ziemlich unappetitlich, deshalb ziehe ich dann doch eher ein gechlortes Schwimmbecken, obgleich die Keimbelastung in etwa gleich sein dürfte, vor. Außerdem wird die Harnröhre sowohl von der Schleimhaut als auch duch den Schliessmuskel insofern geschützt, dass Bakterien ansich keine Blasenentzündung hervorrufen können. In dem Zusammenhang spielt zudem das Säuremillieu des Urogenitalbereiches eine Rolle. Gerät die gesunde Flora im Intimbereich aus dem Gleichgewicht können ebenfalls Infektionen (Pilzinfektionen) entstehen.

Fazit: Rein allein durch eine Wasserverunreinigung wird kein HWI ausgelöst. Nach dem Schwimmengehen sollte man/frau allerdings abduschen, sich gut abtrocknen und trockene Klamotten anziehen. Eventuell viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um etwaige Keime auszuschwemmen und selbstverständlich sich möglichst "sauber" abkatheterisieren.

Übrigens ein Vorteil hat Mann ;) , die männliche Harnröhre ist etwa dreimal so lang wie die der Frau, folglich ist die Gefahr einer Kontaminierung weitestgehend kleiner.

Liebe Grüße nach Berlin aus dem südwestlichen Zipfelchen Niedersachsens!

Sabine

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von Hanna70 » 22.07.2014, 01:08

Hallo Berliner Bär,

mal abgesehen von Sabines Ausführungen - im Gegensatz zu manchen menschlichen Zeitgenossen ( :aah: ) setzen Hunde im Wasser nie Kot oder Urin ab. :)

:winke: :winke: Rosi

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Hanna70

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von Webkänguru » 22.07.2014, 10:16

Hallo BerlinerBär,

die Nahrungsmittel-Industrie empfiehlt uns natürlich gerne ihre Cranberry-Produkte zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung allerdings bislang nicht (schaust du z.B. hier).

Ein Patentrezept zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten gibt es nicht. Die Ansäuerung des Urins kann aber helfen, Peter hat es schon erwähnt und bei ihm hilft es. Hier mal eine Seite der Arque mit Hinweisen auf Medikamente, die in solchen Fällen helfen können.: Ansäuern des Urins

Sprich am Besten mal deinen Facharzt auf das Ansäuern an.

Viele Grüße,
Christian

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Webkänguru

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Häufige Harnwegsinfektionen bei ISK

Beitrag von doro » 22.07.2014, 11:55

Bei mir habe ich es, nach Empfehlung meiner Urologin, mit Vitamin C in Pulverform probiert, meinen ständigen Infekten den Krieg zu erklären. :cry: Wahrscheinlich hätte es geholfen nur mein Magen hat bei dem sauren Zeugs gestreikt.Nun bin ich ja mit " Magen" nicht soo reichlich ausgestattet und will es mit dem Rest nicht verderben.
Also auch hier mit Vorsicht testen :winke:

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doro

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