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Hernieprophylaxe vor Urostomanlage – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Hernieprophylaxe vor Urostomanlage

Beitrag von Gosia » 17.02.2013, 12:30

Hallo,

ich habe Interstitielle Zystitis, eine mysteriöse Krankheit, die mich zwingt, wegen Harndrangs bis 8 Mal in der Nacht aufzustehen. Nun nach vielen verlorenen Jahren von falschen Diagnosen und erfolglosen Therapien, habe ich mich entschieden die Blase zu entfernen. Leider der erste Versuch, die Blasenaugumentation, misslang. Es wurde mir die oberen drei Viertel der Blase ausgeschnitten. Der Harndrang blieb, wodurch bewiesen wurde, dass auch das Dreieck der Blase von der Krankeheit befallen war. Jetzt bleibt mir nicht anderes übrig, als noch Mal alles auszuschneiden und mir ein Urostoma anlegen lassen.

Also eine zweite Operation am Bauch. Damit ist allerdings bei mir eine Hernie vorprogrammiert. Ich überlege deswegen, ob bei der erneuten Laparotomie und bei der Anlage des Urostomas ein Netz als Schutz vor der Hernie eingesetzt werden sollte.

So möchte ich Euch fragen, ob man so was in Deutschland macht. Nach der Blasenaugumentation habe ich vorsichtig mit Bauchübungen begonnen und sie dann gesteigert, somit gehört mein Bauch nicht zu den schwächsten.

Gruss
Gosia

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Gosia
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Hernieprophylaxe vor Urostomanlage

Beitrag von Biggi0001 » 17.02.2013, 17:40

Warum ist bei dir eine Hernie "vorprogrammiert"? Aus Interesse gefragt ...

Grundsätzlich kann man sagen: Wenn die Ärzte das genauso sehen, dann könnte es in Betracht gezogen werden.

Persönlich glaube ich aber kaum, dass das so gemacht werden würde - eine Hernie kann an allen möglichen und unmöglichen Stellen auftreten.

Man kann kaum voraussehen, wo sich diese ( wenn überhaupt ) einstellt - und dafür ist das ein zu großer ( und teurer ) Eingriff, um auf eine vage Möglichkeit hin solche einschneidenden Maßnahmen ( und das ist die Platzierung eines Meshs ) vorzunehmen.

Ich wage zu behaupten, die werden sagen: kommen Sie wieder, wenn's soweit ist.

Viele Grüße von Biggi

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Biggi0001
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Beitrag von Gosia » 17.02.2013, 18:14

Warum vorprogrammiert? Hernien tauchen bei 53% der Menschen mit einem Stoma. Ich nehme an, dass die meisten von ihnen nur eine Operation hatten. Ich werde das Stoma im Rahmen einer zweiten OP bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann eine Hernie bekomme ist um vieles größer.

Eine andere Frage noch, lässt sich überhaupt eine Hernie bei einem Menschen behandeln, der bereits ein Stoma hat?

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Gosia
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Beitrag von birgit40 » 17.02.2013, 18:29

hallo !!

dann gehöre ich zu den glücklichen 47 % die noch keine hernie haben !!!! ;) und ich habe 2 stomatas !! du bist seit 2010 hier angemeldet wenn ich richtig gelesen habe und du schreibst du hättest schon ein urostoma ?? ich versteh das jetzt nicht ganz , hast du das urostoma schon oder bekommst du jetzt erst eins ??

ich habe keine blase mehr und mir wurde ein ileum conduit gelegt !! das uro stoma behindert mich in keinster weise in meinem alltag !! da hab ich eher schwierigkeiten mit meinem ileostoma ! also du brauchst keine angst zu haben , nicht jeder bekommt eine hernie , du musst halt mit dem stoma etwas aufpassen damit du nicht all zu schwer hebst !!!

liebe grüsse birgit :roseSchenken:

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birgit40
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Beitrag von Häslein » 17.02.2013, 18:34

Mein Bauch hat schon einige, große, Eingriffe erlebt. Trotz Stoma nach 14 Jahren keine Hernie.

Du gehst jetzt schon von einer etwaigen Hernie aus?

Ein Netz zur Prophylaxe? O_O

Da müsstest Du den Eingriff selbst bezahlen, wenn Du das wünschst. Normalerweise wird ein Arzt das nicht tun... außer bei privatem Sponsoring. :D

Ja, Hernienops sind mit Stoma möglich - warum auch nicht???

Über Hernien mache ich mir gar keine Gedanken... und hebe auch mal mehr als 10 kg... auch ohne Bandage.

Mach Dir keine unnötigen Gedanken!

LG, Häslein

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Häslein
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Beitrag von Gosia » 18.02.2013, 08:46

Birgit, Häslein,

vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mich damit ein weites Stück beruhigt.

Ich habe in der Tat noch kein Urostoma, weil bei der ersten OP, die ich 2011 hatte, wurde mir drei Viertel der Blase ausgeschnitten, leider ohne Erfolg. Das war sog. Blasenaugumentation. Jetzt muss alles raus.

Diese Krankheit habe ich fast 13 Jahre, sprich seit 13 jahren habe ich nicht normal geschlafen, so dass sich noch weitere Krankheiten zugesellt haben.
So versuche ich jetzt, sobald sich bei mir ein medizinischer Eingriff anbahnt, alle möglichen Nebenwirkungen eines solchen Eingriffes zu erkennen und entsprechend Vorsorge zu treffen.

Ich habe auch bei uns in Polen einen Chirurgen gefunden, der bei laparoskopischen, bariatrischen Operationen bei sehr übergewichtigen Menschen peophylaktisch ein Netz einbaut, um Hernien vorzubeugen. Er hat die Methode wissenschaftlich untersucht und darüber publiziert mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der Hernien bei solchen Menschen, die ein Netz eingebaut bekommen haben um 40 % reduziert hat. Daher mein Gedanke, sich ein Netz einbauen zu lassen.

Noch Mal Danke für Eure Antworten.

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Gosia
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Hernieprophylaxe vor Urostomanlage

Beitrag von rammi » 18.02.2013, 11:17

Hallo Gosia,

Du hast eine Blasenaugmentation erhalten. Ich gehe davon aus, dass Dir ein ca 30-40 cm großes Stück Dünndarm als Ersatz für die entfernten Blasenanteile umgesetzt worden sind.

Vermutlich per Bauchschnitt. Oder? Einen Bruch hast Du nicht bekommen obwohl Du Bauchmuskeln trainierst oder gerade deswegen? Gehörst Du zur Gruppe der "Bariater"? Was für ein Wort.
Jetzt steht eine 2 OP an welche vermutlich noch größer als die erste sein wird. Auch die Narkose wird länger sein. Der Einbau eines Netzes erfordert Zeit und somit auch Narkosezeit.

Ich habe viele Menschen mit einer Urostomie kennen lernen dürfen. Ein Bruch ist eher selten bei Urostomien. Zumindest zeigt mir meine persönliche Erfahrung keine 53% an Brüchen bei Urostomien an. Vielleicht ist ein Grund, dass das verwendete Stück Darm nur so "lasch" im Bauch rumbaumelt beim einnähen. Es gibt keinen Zug des restlichen Darmes wie bei Colo- Ileostoma. Da bleibt natürlich noch das Risiko des Bruches im Bereich der OP Naht. Da ist es in der Tat so, dass bei Betroffenen in meiner Kategorie(BMI nicht ganz optimal) ein deutlich erhöhtes Risiko besteht.

Bitte. Achte unbedingt darauf, dass das Stoma vorher angezeichnet wird und bespreche mit dem operierenden Urologen eine prominente Anlage.(Das Stoma sollte 2 besser 3 cm über dem Bauchniveau liegen)
Nicht das es hinterher in einer Falte liegt oder in Nähe der alten/ frischen OP Nähte. Oder oder.

Ich würde Dir empfehlen, mit dem operierenden Arzt und einer Physieotherapeutein in etwa einschätzen zu lassen wie fest Deine "Bauchmuskulatur" tatsächlich ist. Und ist sie gut, dann würde ich mir wohl kein Netzt einsetzen lassen. Zumal es auch Veröffentlichungen gibt die aufzeigen, dass es durch die Einlage eines Netzes vermehrt zu Problemen kommen kann.

Alles Gute für die OP.

HG rammi

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Hernieprophylaxe vor Urostomanlage

Beitrag von Gosia » 18.02.2013, 18:51

Hallo Rammi,

danke für Deinen Beitrag. Es ist gut zu hören, das Hernien selterner bei Urostomas sind.

Übrignes gehörte ich zu den - wie du es schön nennst - Bariatern ( vor zwei Jahren 93 Kilo bei 1,53 cm ). Jetzt nur 62 Kilo. Ich hatte den Termin für die Operation schon für den März vorigen Jahres. Im Krankenhaus, drei Tage vor der OP, hat mir mein Chirirg mitgeteilt, dass sich Das Urostoma zurückziehen kann und ich grosse Probleme mit der Versorgung bekommen kann. Ich habe auf die OP verzichtet und dann innerhalb von cirak 7 Monaten 23 Kilo abgenommen. Leider nicht ohne einen Preis )Gallenblasenstein, den ich wahrscheinlich schon länger hatte, der sich allerdings durch zwei Fastenphasen in diesen 7 Monaten vergrößert hat und begann grosse Schmerzen zu bereiten). Der ist jetzt seit paar Tagen auch weg.

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Gosia
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