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Mainz Pouch – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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Mainz Pouch

Beitrag von Aicha » 30.01.2008, 17:20

Hallo,

ich bin neu hier und habe eine Frage zum Mainz Pouch. Meine Mutter hat seit 8 Tagen einen Mainz Pouch. Dieser wird täglich dreimal durchgespült.Bisher hatte meine Mutter keine Probleme damit. Seit gestern schmerzt diese Spülung aber. Heute hatte sie während der Spülung solche Schmerzen, dass sie schon Schreien musste. Ist das normal ? Soweit ich weiß, dürfte das doch nicht weh tun oder ? Zumal es anfänglich nicht schmerzte und plötzlich damit angefangen hat, es müsste doch normalerweise besser werden und nicht schlimmer oder ? Hinzu kommt noch, dass ihr Pouch auf der Intensivstation durch urologische Fachärzte gespült wurde, nun aber von "frischen" Assistenzärzten gespült wird, können die was falsch gemacht haben ? Über Antworten würde ich mich sehr freuen !!

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Aicha

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Mainz Pouch

Beitrag von BlackDog » 30.01.2008, 20:40

Hi Aicha,

ja, Assistenzärzte (wie alle anderen Menschen) auch können etwas falsch gemacht haben. Zusätzlich gibt es sicher noch unzählige weitere Gründe warum das nun weh tut. Hier aus dem Forum kann man leider keine Anamnese durchführen. Dazu musst Du Dich an die behandelnden Ärzte vor Ort wenden.

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BlackDog

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Mainz Pouch

Beitrag von Tini65 » 31.01.2008, 14:58

Hallo Aicha,

ich habe auch einen Mainz-Pouch. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, wer den Pouch spült. Allerdings sollte Deine Mutter es so schnell wie möglich selber lernen. Sie muß es ja später zu Hause auch selber machen. Man entwickelt mit der Zeit so ein Gefühl, ob z. B. der Katheter an der Wand anliegt und man ihn noch ein bischen weiter rein oder raus schieben muß. Dieses Gefühl können Dritte - egal ob Prof., Assi oder Schwester - natürlich nicht entwickeln.

Bei mir wurde der Pouch nur einmal am Tag gespült und unter der Hand sagte mir der Prof., dass ich zu Hause lieber mit abgekochtem Leitungswasser spülen soll, weil die sonst übliche Kochsalzlösung die Darmschleimhaut - aus der ja der Pouch besteht - zu sehr reizen würde. Vielleicht ein Ansatzpunkt für Euch?

Alles Gute für Deine Mutter

Tini

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Tini65

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Mainz Pouch

Beitrag von Renate » 31.01.2008, 16:11

Hi Tini,
da bin ich etwas erstaunt, dass man den Mainz Pouch mit "Kochsalzlösung" spült. Ich irrigiere täglich, das heißt, ich spülte mit ca. 1,5 l Wasser meinen Dickdarm, aber immer nur mit lauwarmen Wasser "ohne" jeden Zusatz. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kochsalzlösung das Übel ist. Lg Renate :je:

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Renate

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Mainz Pouch

Beitrag von Renate » 31.01.2008, 16:14

Hallo Aicha,
ich denke auch, dass Deine Mutter die Spülung selbst machen soll, weil man wirklich selber am besten spürt, die es zu machen ist. Verwendet Deine Mutter auch Kochsalzlösung zum Spülen? Ist dies vielleicht die Ursache der Schmerzen? Wie entleert sich der Pouch, wie groß ist die Menge? Dies sind alles Fragen, die geklärt werden sollten, vielleicht doch am besten im KH. Lg Renate

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Renate

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Mainz Pouch

Beitrag von Aicha » 01.02.2008, 12:40

Hallo Renate,
hallo Tini,
hallo Blackdog,

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Meine Mutter hat den Mainz Pouch erst seit 10 Tagen. Die ersten 6 Tage lag sie auf Intensivstation und der Pouch wurde dreimal täglich von urologischen Fachärzten gespült. Seit sie auf der Station ist wird sie von Assistenzärzten gespült. Ich weiß ja nicht ob es daran liegt, aber sie hat sowohl beim Spülen als auch danach noch Schmerzen (ein Brennen sagt sie). Wobei ich hinzufügen muss, dass sie noch nicht kathetisiert, das Ganze wird erst in einer Woche ausprobiert. Ist das Brennen dennoch normal ? Müßte das Ganze nicht endlich abheilen und kein Brennen / Schmerzen mehr zu spüren sein ? Erinnert Ihr Euch noch an Eure ersten Tage mit dem Pouch ? Wie ist es Euch ergangen ? Ich freue mich auf Eure Antworten (denn es tut gut von Leuten mit gleichen Erfahrungen zu reden). Danke !

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Aicha

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Mainz Pouch

Beitrag von Tini65 » 01.02.2008, 14:49

Hallo Aicha,

ich weiß nicht, was ich Dir Neues schreiben soll.

Habt Ihr denn mal darauf geachtet, ob Kochsalzlösung (NACl) zum spülen benutzt wird? Habt ihr mal gefragt, welche medizinischen Gründe es für das dreimalige Spülen pro Tag gibt?

Definitiv sind die Schmerzen nicht o.k. Zumal sie erst 6 Tage nach der OP aufgetreten sind. Das weißt auch darauf hin, dass hier was schief läuft.

Noch ein etwas heikler Punkt: Dein Nick weiß daraufhin, dass Ihr evtl. aus dem türkisch oder muslimischen Kulturkreis kommt. Ich habe es erlebt, dass die Schmerzen, die türkischstämmige Mitpatientinnen geäußert haben, nicht so ernst genommen wurden wie die anderer Patienten. Du solltest daher mit Deiner Mutter abklären, ob diese Schmerzen in dieser Form wirklich bestehen oder sie mehr Aufmerksamkeit von Freunden und Familie wünscht. Wenn dabei herauskommt, das die Schmerzen in der Form wirklich bestehen, solltet ihr dem Arzt umgehend klarmachen, dass er sie ernstnehmen muß und ansonsten mit rechtlichen Konsequenzen von Eurer Seite zu rechnen hat.

Ich weiß, dass ich hier jetzt garantiert für meine etwas offenen Äußerungen wieder angegriffen werde. Aber hier geht es allein darum Aicha und Ihrer Mutter zu helfen und ich habe das so im Krankenhaus selbst miterleben müssen.

Alles Gute für Deine Mutter

Tini

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Tini65

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Mainz Pouch

Beitrag von Aicha » 01.02.2008, 16:18

Hallo Tini,

ich weiß nicht so recht wie ich Deine Antwort verstehen soll ?
Ja, Du hast Recht wir kommen aus der Türkei. Allerdings sprechen wir alle fließend Deutsch. Meine Mutter ist auch nicht der Mensch, der Schmerzen/Brennen vorheucheln würde, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten (zumal sie das nicht nötig hat, die Aufmerksamkeit hat sie eh). Nee, darum geht es nicht. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Ärzte danach trennen würden. Sie sagen, dass dies normal wäre. Da wir das zum ersten Mal durch machen, wissen wir natürlich nicht, ob es normal ist. Darum frage ich Euch ja. Hattest Du denn wirklich keinerlei Schmerzen im Pouch nach der OP ? Sind 10 Tage also gar nicht mehr so frisch ? Ja, sie spülen mit NaCl, das ist mir aufgefallen, ich dachte das wäre wegen der Desinfektion nötig ? Ab kommender Woche möchten die Ärzte den Pouch "in Betrieb" nehmen, bisher ist er NICHT mit Urin gefüllt. Was meint Ihr ?
Nochmals danke für Eure Antworten :)

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Aicha

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Mainz Pouch

Beitrag von Tini65 » 01.02.2008, 19:03

Hallo Aicha,

ich bin froh, dass Du mich nicht falsch verstanden hast. O.k. dann fällt das Problem bei Euch bzw. Euren Ärzten weg.

Klar hatte ich Schmerzen nach der OP. Aber das waren eben die Wundschmerzen entlang der Narbe auf dem Bauch. Und die wurden von Woche zu Woche immer weniger. Dass Schmerzen nach einigen Tage neu auftraten oder mehr wurden, das gab es bei mir nicht. Das die Ärzte das für normal halten finde ich komisch. Mach ihnen doch nochmal klar, dass die Schmerzen neu sind und es sich deshalb nicht um die "normalen" Wundschmerzen handeln kann.

Wenn die Ärzte nicht darauf eingehen, würde ich an Eurer Stelle schlicht weg das weitere Spülen des Pouches ablehnen. Spätestens dann, wenn Deine Mutter sich gegen den sonst üblichen Ablauf auf der Station stellt und so deren Ablauf "stört", werden sie nochmal bereit sein genauer zu untersuchen. Immer daran denken: aufmüpfige Patienten leben länger!

Hatte Deine Mutter eigentlich Blasenkrebs oder eine andere Diagnose?

Alles Gute für Deine Mutter

Tini

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Tini65

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Mainz Pouch

Beitrag von Aicha » 01.02.2008, 20:38

Hallo Tini,

meine Mutter hatte Scheidenkrebs. Leider wurde er von unserer Frauenärztin zu spät entdeckt (und das obwohl meine Mutter regelmäßig dahin geht & 2006 sogar dreimal da war!). Dadurch ist er "hochgewandert" und hatte die Harnröhre befallen. Zur Sicherheit wurden in Ihrer Op auch noch die Blase skelettiert. Nach der Bestrahlungstherapie ist dann die Blase total zusammengefallen (sie ist geschrumpft) & konnte nicht mehr benutzt werden. Wir haben lange überlegt, ob wir uns zu dem Mainz Pouch entscheiden sollen. Eigentlich waren wir dagegen, weil unserer Meinung nach der Darm jetzt zusätzlich belastet wird. Zuerst war s Scheidenkrebs, die ganze Scheide wurde entfernt, dann die Gebärmutter, dann befallene Lymphknoten und dann auch noch die Harnblase, die ja eigentlich gar nicht involviert war. Und nun sind wir auch noch zum Darm übergegangen, das macht uns richtig Angst. Wir wissen nicht wie es weitergehen soll. Meine Mutter hat Angst vor der Zukunft, sie stellt sich die Fragen "Werden noch mehr OP´s folgen ?", "Werde ich immer diese Schmerzen haben?", "Wie soll ich jemals mich selber spülen oder auch Kathetisieren?", das sind Dinge, die sie derzeit beschäftigen und natürlich uns auch belasten :(
Was war der Ursprung Deines Pouches ? Und wann konntest Du Deinem "normalem" Leben wieder folgen ?
Ganz lieben Gruß,
A.

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Aicha

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