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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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35 Beiträge • Seite 1 von 41, 2, 3, 4

Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von Mira14 » 28.11.2013, 22:02

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, aber ich habe schon viel hier im Formum gelesen, seit ich wusste, dass meine Mutter wegen Blasenkrebs die Blase entfernt bekommen muss. Das war im Sommer 2013 und es war ja schon schwierig, sich zwischen Neo-Blase und Stoma zu entscheiden, aber nun hat sie ein Uro-Stoma seit September. Sie ist nicht gerade begeistert, mit 74 Jahren auch noch sowas zu bekommen, aber nun ist es eben so. Und die Fragen einiger Freunde, bis wann sie das denn haben müsste, stimmen sie auch nicht fröhlicher.

Nun hat sie seit dem KH ein einteiliges System und hat Probleme beim Wechseln, da man ja nicht sieht, wo man das genau hinkleben muss, da ja der Beutel über dem Loch ist. Ich habe es auch schon versucht und finde es schwierig. Sie hat das von Hollister. Meine Frage an Euch: Wäre ein zweititliges System nicht einfacher zu handhaben? Außerdem ist ihre Haut wohl schon sehr blutig (wir wohnen 150 km auseinander, daher kenne ich den aktuellen Stand nicht), und das ist doch auch ein Problem. Sie hat so ein spezielles Spray oder Gel, aber hilft wohl auch wenig. Sie Stoma-Tante ist wohl auch wenig ambitioniert und die Damen von der Caritas, die ihr alle 2 Tage beim Wechseln helfen, werden auch zunehmend ungeduldig.
Was ist überhaupt der Vorteil vom 1-teiligen System? Für mich scheint es nur Nachteile zu haben.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier ein paar Antworten finden könnte, da ich meiner Mutter gerne helfen möchte, es aber durch die räumliche Distanz und das neue Themengebiet schwierig für mich ist.

Liebe Grüße an Euch tapfere Beuteltiere, ich werde meiner Mutter beim nächsten Besuch vielleicht mal eine Umstandshose mitbringen, wie ich heute hier schon gelernt habe.

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von doro » 28.11.2013, 22:29

Hallo mira,

wie schön, daß die Diagnose "Krebs" bei Deiner Mutter so glimpflich abgelaufen ist und sie, Dank Stoma, lebt!
Ich denke, diese Tatsache ist das Wichtigste überhaupt.Vieleicht nur einmal zur Erinnerung,Deine Ma durfte 74 Jahre ohne Stoma,alt werden.Ist es dabei ein Problem, wie lange sie das Stoma behält? Auf jeden Fall wohl für immer und deshalb ist es an der Zeit sich eine verantwortungsvolle Stomaschwester zu suchen, die ihr bei der Wahl einer ordentlichen Stomaversorgung behilflich ist.Ich selber bin mit meinem Blasenkrebs noch einmal um ein Urostoma o.Ä. herum gekommen.Deshalb bin ich hier in der Beratung nicht so fit.Dir wird aber sicherlich bald kompetent geantwortet werden.Nun aber, ehe ich es vergesse

Willkommen!
schön, daß Du Dich unter uns Beuteltieren gewagt hast. :glueckWuenschen:

PS, bevor Du Umstandshosen kaufst, versuche es erst einmal mit ganz normal geschnittenen Hosen.Man muss es doch nicht gleich übertreiben ;)

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von zwerg » 29.11.2013, 01:06

Hallo Mira :winke: ,

ich benutze für mein Urostoma Einteiler (von Coloplast). Für mich war das zweiteilige System irgendwie nichts (obwohl ich eins bei meinem Kolostoma benutze).
Allerdings nehme ich durchsichtige Beutel, weil ich diese besser "kontrollieren" kann. Wenn ich die Platte aufkleben will, knicke ich die leicht in der Waagerechten , damit ich die untere Kante eben schön an "das Loch" (hab da keinen Stummel) legen kann. Dann klebe ich praktisch von unten nach oben. Klingt jetzt irgendwie kompliziert und langwierig :verlegen1: , aber geht ganz fix bei mir. Nicht länger als ein normaler Toilettengang. :lol:

Anfangs war die Urostomaversorgung bei mir auch ne Katastrophe. Aber mit der Zeit wurde ich auch beim Wechseln der Versorgung ruhiger und routinierter :verlegen1: und auch die "Unfälle" wurden wesentlich weniger.

Deine Mama soll nicht verzweifeln, das wird schon :troesten: , sie muss eben nur versuchen, die Situation für sich anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Mit nem Urostoma kann man auch noch ganz gut leben ;) bestell ihr das bitte!

Liebe Grüße an deine Ma und ihr alles Liebe! :glueckWuenschen:

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von Häslein » 29.11.2013, 01:36

Hi Mira,

Willkommen hier im Forum!

Dem Beitrag von Doro schließe ich mich an und sehe es folgendermaßen:

Ein Stoma zu haben hat mit Tapferkeit ( für mich ) nichts zu tun. Vielmehr sehe ich ein Stoma als ein not- wendig ( oft im wörtlichen Sinne ) gewordenes Hilfsmittel, ähnlich einer Brille, wenn die Sehkraft der Augen nicht ausreicht.

Auch bei Deiner Mutter hat das Urostoma die Not gewendet - sie kann leben.

Ich glaube, dass Viele ein Stoma zunächst als etwas Schlimmes betrachten, als etwas, für das der Betroffene nun besonderem Mitgefühl o. ä. bedarf.

Das Stoma an sich ist kein Problem. Wenn man die passende Versorgung gefunden hat, gibt es nur wenig Einschränkungen oder gar keine.
Mit einem Stoma an sich kann man normal leben, meistens auch die gewohnte Kleidung tragen. Umstandshosen braucht man selten.


Je selbstverständlicher auch die Mitmenschen ( vor allem Angehörige ) mit einem Stoma umgehen, je selbstverständlicher ist es für den Betroffenen ( auch so ein Wort ) selbst.
Stomaträger sind haben es mMn nicht "schwerer" als Andere. Für mich sind völlig andere Dinge in meinem Leben einschränkend und behindernd, aber nicht das Stoma.


Zu Deiner Frage:

Einteiler haben u. a. den Vorteil, dass sie i. d. R. viel angenehmer zu tragen sind, weicher, flexibler und ich z. B. merke gar nichts davon beim Bücken.
Zweiteiler können diese Rastringe haben, die recht starr sind und die manchmal zu spüren sind, je nach Bewegung.
Einteiler sieht man unter eng anliegender Kleidung gar nicht. Zweiteiler tragen durch die Basisplatte mehr auf.
***
Handhabung:

Man kann einen Einteiler so anbringen, dass man sehr wohl die Öffnung, die für das Stoma vorgesehen ist, und auch das Stoma selbst, während dem Aufbringen gut sieht.

-----> Man gibt den Einteiler ( bzw. die "Platte", auf dem Bauch haften soll und woran der Beutel angebracht ist. Beim Einteiler nennt man das Hautschutz ) einfach ungefähr bis zur Hälfte nach außen, so sieht man ja die Öffnung.

Dann setzt man die untere Hälfte der "Platte" an dem Stomarand an, der quasi zu den Füßen zeigt und kann so kontrollieren, ob es so passt. Dann drückt man die erste Hälfte der "Platte" an und streicht mit der Hand die zweite Hälfte der Platte nach oben hin ( quasi in Richtung Brust ) fest. So haftet alles prima.

Es geht auch, indem man einen Finger an die ausgeschnittene Öffnung der Platte innen anlegt ( auch in der Hälfte der Platte, die zum Fuß zeigt ) und so die Platte mit dem Beutel dran so an das Stoma führt, dass der Finger, der ja am Rand der ausgeschnittenen Öffnung sitzt, mit dem äußeren Rand des Stomas "abschließt" und so kann man das dann positionieren. Hier hat man auch Einblick und dazu noch die Hand, die von innen her das Ziel sichert. :D

Dann gibt es auch Einteiler, die ein Sichtfenster am Beutel haben. Da ist das Vlies, das den Beutel überzieht, in Beutelmitte außen verschiebbar und man erkennt das Stoma.

Weiterhin kann man auch durchsichtige Beutel nehmen.

Beim Zweiteiler ( also Basisplatte und Beutel separat ) wird die Basisplatte erst nach mehreren Tagen gewechselt, aber der Beutel an sich soll täglich gewechselt werden - besonders beim Urostoma wichtig!

Das Aufbringen des Beutels auf eine Platte, die schon auf dem Bauch haftet, kann u. U. auch manchmal als etwas erschwert empfunden werden. Es gibt Platten, die einen Rastring haben, der Beutel wird also aufgerastet und mit einem Klickverschluss fixiert ( z. B. bei Coloplast ) oder der Beutel wird ähnlich wie dem Verschluss von Tupperware auf den Rastring gebracht und auch mit Verschluss gesichert. ( der Hersteller Dansac hat z. B. das System nach dem Tupperware System.

Daneben gibt es Zweiteiler ohne Rastring ( auch von mehreren Herstellern ), deren Beutel auf die Platte geklebt werden.

Mit was Deine Mutter am besten zurecht kommt, welcher Hersteller für sie am angenehmsten ist, ob Einteiler oder Zweiteiler...das muss sie selbst herausfinden, indem sie sich Muster bestellt und testet.

Hier kann man Hersteller auszusuchen und bestellen: Hier mich

Die Erkärung ist jetzt länger ausgefallen - Erkärung in verständlicher Form ist kurz und bündig nicht so mein Ding. :D

LG, Häslein

Edit: Beitrag von Zwerg nicht jetzt erst gesehen. Edit II: Es sollte heißen: Beitrag von Zwerg erst jetzt gesehen. :hmm: oh je, ich kann mich ganz schlecht konzentrieren, o.o

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Häslein

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von Mira14 » 29.11.2013, 09:57

Guten Morgen!

na, Ihr seid ja super! :gutGemacht: Vielen Dank für die Unterstützung. Ich geb das alles mal so weiter.

Jetzt verstehe ich auch die Unterschiede. Danke!!!

Darf ich noch fragen, wie das bei Euch mit der Haut ist? Habt Ihr da Probleme, dass die Haut sehr gereizt ist oder bekommt man das mit irgendwelchen Hilfsmitteln gut hin? Ich denke ja immer, man müsste mal etwas Luft dran lassen und mal beim Beutelwechsel 20 Minuten Pause machen, aber das geht ja auch irgendwie schlecht....

Ich wollte Euch mit meinem "Mitleid" nicht zu nahe treten. Ich finde nur, es ist doch ein großer Einschnitt und plötzlich diese technische Handhabung zu lernen ist doch schwierig, obwohl es ja eine wirklich praktische Lösung ist. (Das wurde meiner Mutter auch noch vor der OP gesagt, dass sie ja dann später mal im Pflegeheim (dabei wohnt sie ganz normal alleine zu Hause und arbeitet noch) dann auch nicht lange in ihrem eigenen Urin liegen muss, weil die Pfleger nicht dazu kommen, die Windeln zu wechseln, das wäre doch auch ein Vorteil... Ärzte halt!) Wenn man das mal drauf hat, geht es sicher ganz gut.

Ich danke Euch für Eure ausführlichen Beitrage und freue mich über weitere.

Einen schönen, trüben Freitag und viele Grüße
Mira

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Mira14

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von inab » 29.11.2013, 11:19

Hallo Mira,

das mit der Hautrötung könnte auch daran liegen, das Deine Mutter die Platte nicht 'verträgt'.
Helfen kann hier eigentlich nur Testen von anderen Systemen.
Die bekommt Ihr entweder direkt beim Hersteller als Muster oder aber bei der Stoma-Tante.

Ich habe von Anfang an ein Hollister-System. Zwischendurch habe ich auch mal andere System getestet. Bei Coloplast kam es dann bei mir auch immer zu einer Rötung der Haut.

Ansonsten habe ich keine Probleme mit der Haut. Beim Wechsel nehme ich immmer Kompressen und Wasser, mehr nicht.

Alle Jubeljahre nehme ich auch mal eine Reinigungsflüssigkeit, aber wie gesagt das ist äußerst selten.

LG

Ingo

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Probleme mit Wechsel 1-teiliges System

Beitrag von doro » 29.11.2013, 12:11

Hallo Mira,

um die gerötete Haut zu beruhigen empfehle ich die "Aktivcreme" von Coloplast.Diese bitte dünn auftragen und gut einmassieren, damit keine Reste. der Creme die Haftung der Versorgung stören.Creme fast jeder Art, haben unter der Versorgung nix zu suchen, denn sie bringen jede Versorgung zum abrutschen. :aah:
Wenn Deine Mutter noch so schön fit ist, wird sie ihren Untermieter gut allein versorgen können.Mag sie auch einmal in dieses Forum schauen?Fitte Mütter haben u.U. auch PC?
Sonst unterschreibe ich bei Ingo, testen, bis man die perfekten Beutel gefunden hat. :gut:

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Beitrag von zwerg » 29.11.2013, 14:28

Mira14 hat geschrieben:
...Darf ich noch fragen, wie das bei Euch mit der Haut ist? Habt Ihr da Probleme, dass die Haut sehr gereizt ist oder bekommt man das mit irgendwelchen Hilfsmitteln gut hin? Ich denke ja immer, man müsste mal etwas Luft dran lassen und mal beim Beutelwechsel 20 Minuten Pause machen, aber das geht ja auch irgendwie schlecht....



Klar darfst du fragen ;)

...meine Haut ist gsd (noch, bin aber auch erst 37 :zungeZeigen2: ) in Ordnung.

Es könnte tatsächlich an der Versorgung liegen, wie inab schrieb. Auch wenn man "Angst" vorm rumtesten hat, manchmal kommt man eben nicht drumherum. :verlegen1:

Beim Wechseln nehme ich auch nur Wasser und keine weiteren Hilfsmittel. Zumal ich beim Urostoma auch garkeine Zeit hab irgendwas einzumassieren, weil es ja leider ständig rausläuft. :rotWerden:

Bei offenen Stellen könnte man es mit Stomahesive Adhäsiv Puder versuchen, dies kann man ganz dünn auf nässenden wunden Stellen unter der Basisplatte aufstreuen.(Reste einfach wegpusten)
Bei Haut, die schneller mal gereizt reagiert, kann man auch Hautschutzspray verwenden.

Wenn die Versorgung noch nicht ganz so optimal hält und deine Ma diese öfters wechseln muß, finde ich die Einteiler garnicht so schlecht, da der Kleber dort nicht so stark ist und das Entfernen der Platte die Haut nicht allzu sehr reizt wie bei den stärker haftenden Zweiteilern. :ratlos:

Bei mir ist das Problem meistens, dass die Platte schlecht "am Loch" hält. Da weicht dass dann ganz gern mal schneller durch. Aber deswegen nehme ich eben gern die durchsichtigen Beutel, weil ich dies dann schnell sehe und ggf. wechseln kann, ehe ein "Unfall" passiert.

Ich denke, gerade bei Neulingen die (natürlich) noch sehr unsicher sind, ist eine versierte Stoma :schwester: wirklich wichtig. :rotWerden:

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Beitrag von doro » 29.11.2013, 15:40

Hallo Zwerg,
nur einmal interessehalber,wenn es Dir Probleme bereitet, Creme aufzutragen und einzumassieren, was ist da beim Puder anders um es aufzutragen UND anzupusten?

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doro

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Beitrag von zwerg » 29.11.2013, 16:41

doro hat geschrieben:Hallo Zwerg,
nur einmal interessehalber,wenn es Dir Probleme bereitet, Creme aufzutragen und einzumassieren, was ist da beim Puder anders um es aufzutragen UND anzupusten?


Na Puder streu ich kurz drauf, puste runter und fertig ... ist ca. ne halbe Sekunde,
Creme auftragen und einmassieren dauert wesentlich länger, da sie ja auch einziehen muß. Draufschmieren und gleich wieder abwischen dürfte ja nun auch nicht den Sinn erfüllen?!

Ich kann nur von mir sagen, dass mein Uro-Plattenwechsel sehr schnell gehen muß, weil ansonsten alles wieder nass ist, weil rausläuft. ;)

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