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Sport und Mobilität mit Urostoma? – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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7 Beiträge • Seite 1 von 1

Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von Sandy2 » 16.08.2015, 20:17

Hallo an alle,
ich (48) bin neu hier, habe noch kein Urostoma, jedoch steht die Blasenentfernung wegen intertitieller Zystitis eventuell bevor. Neoblase und Mainz Pouch kann ich ich mir aus verschiedenen Gründen für mich nicht vorstellen. Ich bin sehr viel in der Natur unterwegs (Mountainbike, Wandern,Kajakfahren) und Reisen ist für mich sehr wichtig. Aufgrund der Infos, die ich bis dato gesammelt habe, scheint ein Stoma noch die Variante zu sein, die tagsüber und Unterwegs (im Nirgendwo) am einfachsten zu handhaben ist... Mein Urologe hat quasi bestätigt, dass man mit einem Urostoma so ziemlich alles machen kann (nebenbei: er würde jedenfalls laparoskopisch operieren, nicht über großen Bauchschnitt).
Aber meine Fragen an euch - aus der Praxis - ist das tatsächlich so?:
- wie stehts bei euch mit Sport mit Stoma? Mountainbike,Laufen, Kajak, Wandern, Langlaufen.....? Was ist möglich? Nutzt ihr Bandagen?
War schon jemand auf Fernreisen mit Urostoma? Wie löst Ihr das Problem wenn es länger keine Möglichkeit der Entleerung gibt (z.B: Veranstaltung, Flugzeug,..)- Beinbeutel? Wie löst Ihr das Problem mit dem Heben? (FLughafen, etc..). ist das mit dem Heben wirklich so streng - da habe ich schon unterschiedliches gehört..
vielen Dank vorab für alle Antworten/Erfahrungsberichte...
lg
Sandy2

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Sandy2

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Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von Renni » 17.08.2015, 14:37

Hallo Sandy2,
ich begrüße Dich im Forum.
Ich denke, Du bist noch nicht operiert. Der endgültige Sitz und die Handhabung der Stomaversorgung steht noch nicht fest. Ich kann Dir aus meiner Erfahrung mit einem Ileostoma sagen, dass Dein Leben sich ändern wird. Es stehen noch viele Aktivitäten in Freizeitbereich zur Verfügung. Taste Dich langsam an Deine Leistungsfähigkeit heran. Du wirst Wege finden um auch weiterhin Reisen zu können. :super:
Liebe Grüße Renate

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Renni

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West

Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von doro » 17.08.2015, 15:41

Hallo Sandy,
Beim Urostoma bin ich auch ein wenig überfragt,aber wenn ich es einmal ganz vorsichtig mit meinem Stoma vergleichen kann, möchte ich eigentlich feststellen, es ist alles möglich.Manchmal muss man bestehende Regeln neu überdenken, aber wenn ich heute Einschränkungen habe, dann nicht wegen dem Stoma sondern wegen sich langsam anschleichende Aktersbeschwerden und nicht zu vergessen, wegen zahlreicher Operationen, deren Resultate nun doch etwas mehr als nur Narben hinterlassen.
Ich sage nur: Trau Dich,dann schaffst Du alles :winke:

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doro

ehemaliges Mitglied

Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von saoirse » 17.08.2015, 16:49

Hallo Sandy,
nach meiner OP vor 3,5 Monaten war ich in einer Reha-Klinik zur Anschlußheilbehandlung (AHB). Bei den Stomagruppentreffen wurde auch über Sport gesprochen. Nach wie vor ist Sport möglich! Manche Sportarten scheiden aufgrund der Verletzungsgefahr aus (Kickboxen, Karate etc.). Auch Leistungssport wird nicht mehr möglich sein. Ansonsten wurde uns gesagt, dass es fast keine Einschränkungen gibt. Du wirst selber merken wo Deine Grenzen sind. Hilfsmittel gibt es auch (Bandagen etc.)

Aus Erfahrung kann ich selber noch nichts zum Sport sagen. Meine OP-Naht ist noch nicht zu und damit bin ich zur Untätigkeit verdammt. :)

Die Lehrmeinungen zu den Gewichtsbelastungen gehen nach Auskunft meiner Ärzte auseinander. Sie reichen von 5 - 10 kg max, wegen der bleibenden offenen Bauchdecke.

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saoirse

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Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von Sandy2 » 18.08.2015, 19:22

Liebe Renni, Doro , Saoirse,
danke für eure Antworten... es ist wirklich sehr unterschiedlich wie Leute und Ärzte das sehen. Ein Arzt sagte, man kann eh alles machen, eine hat gesagt, wenn die Blase dann weg ist und ein Stoma da, dann sind Sie ein kranker Mensch... (Anm: krank bin ich sowieso, auch ohne Beutel am Bauch... :) )

@ Saoirse: wie kommst du so mit den Füllmengen der Beutel klar? Die sind ja nicht besonders groß (in die Muster, die ich hier hab geht mal vielleicht 200-320 ml bis zur Rücklaufsperre rein... Wie oft musst du ausleeren? Hast du schon Erfahrung mit Beinbeuteln gemacht? Wie gehts dir mit den Nachtbeuteln - diese stell ich mir für den Partner irgendwie unangenehm vor - mehr als den Beutel am Bauch interessanter weise. :?
lg
Sandy

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Sandy2

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Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von saoirse » 18.08.2015, 20:28

Hallo Sandy2,

ich habe Beutel von Coloplast. Diese gibt es in verschiedenen Größen. Zuerst hatte ich den größten (? ml), der wird natürlich sehr schwer und liegt/hängt ein Stück auf meinem Oberschenkel. Ich habe auf midi-Beutel gewechselt und bin damit zufrieden.

Tagsüber leere ich den Beutel 7 bis 8 mal, je nachdem wieviel ich trinke. Nachts benutze ich einen Nachtbeutel (ohne Partner). Er hängt am Bettrahmen und meinen kleinen Beutel drehe ich bei meinem zweiteiligen System so, dass er Richtung Nachtbeutel zeigt. Mit zwei Klemmen, die am Nachtbeutel sind, sortiere ich die Zuleitung so am Bettlaken, dass sie mich nicht stört.

Das schöne ist, dass man nachts nicht raus muss. Nachteilig ist es, dass ich überwiegend auf dem Rücken schlafe "muss" und nur zu der Seite, an der der Nachtbeutel hängt. Auf der anderen Seite liege ich nicht mehr. Vielleicht spinne ich, aber ich möchte nicht, dass mein Stoma nachts ständig unter Wasser steht - der Abfluss ist dann erst möglich, wenn der komplette Beutel voll wäre und in den Nachtbeutel überläuft. Aber vielleicht können die alten Urostomahasen dazu etwas sagen und so auch mir helfen :?

Beinbeutel habe ich als Muster hier, aber noch nicht ausprobiert. Ich werde sie aber noch testen und berichten.

Coloplast hat auch sehr diskrete (kleine) Beutelgrößen. Man kann sich problemlos Muster zuschicken lassen, um diese auszuprobieren.

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saoirse

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Sport und Mobilität mit Urostoma?

Beitrag von Brittajo » 09.09.2015, 11:07

Hallo Sandy2,

ich habe seit meinem 10. Lebensjahr, seit 1988 einen Mainz Pouch II.
Die Harnleiter wurden in den Enddarm eingepflanzt bei rd. 15 cm vom Ausgang her gemessen und der Urin wird zusammen mit dem Stuhl über den Darm ausgeschieden. Voraussetzung ist eine gute Funktion des Schließmuskels.
Eigentlich sollte ich einen Mainz Pouch I bekommen, wo ich mir immer einen Katheder in den Bauchnabel hätte schieben müssen.
Ich bin mehr als froh, dass ich den 2er habe?

Ich lebe damit total normal. Nun ist das ja auch schon 27 Jahre so ;-)
Ok, Joggen/ Laufen - da muss ich vorher auf Toilette, aber Reiten usw. ist kein Problem. Ich bin auch schon 3 Wochen durch Polen geritten und mit dem Klopapier hinter den Baum. Alles kein Problem. Gleiches gilt für Kanu-, Rad-Touren etc.
Einzig in den südlichen Länder sind die Löcher im Boden, die als Toiletten dienen, ungeeignet, da Urin und Stuhl flüssig sind und somit auch spitzen. Aber auch da findet man Mittel und Wege.
#Wie eben auch, wenn man ins Gebüsch geht.
Ich reise ganz normal, überall hin.
Nächste Woche gehe ich z.B. pilgern, auch das wird funktionieren.

Meine Horrorvorstellung ist eher ein Storma, da ich viel in die Sauna gehe und auch sonst sehr aktiv bin. Der Pouch ist schön unauffällig. Das ist mir wichtig.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich.
Britta

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Brittajo

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