von maja312 » 09.07.2015, 16:34
Hallo Ihr Kängurus,
meine Beutel-Mama hat nun seit 10 Monaten Ihre Stomata und kommt mittlerweile sehr gut damit zurecht.
Leider gibt es ein riesiges Problem:
Sie hat nun zum wiederholten Male eine Harnleiterentzündung mit schwerem Fieber und einem Entzündungswert jenseits der 220-Marke.
Wodurch kann das passieren? Liegt es am Stoma oder an den Schienen?
Im Netz lese ich als Ursachen u.a. Sex oder mangelnde Hygiene. Beides ist (definitiv) auszuschließen.
Wir sind ziemlich verzweifelt, da man nicht mehr langfristig planen kann und sie eigentlich nur noch in sich lauert, ob sie Systeme bemerkt.
In der Hoffnung, dass jemand noch mit diesem Problem behaftet ist....
LG Maja + Beutel-Mama
von Addie » 25.07.2015, 22:35
Liebe Maja
Hab grad gesehen, dass Du auf Deine Frage noch keine Antwort bekommen hast, drum schieb ich Dich hier jetzt wieder nach oben.
Ich hatte zwar kein Urostoma, sondern Colostoma, aber wegen meiner grossen Bauch-OP hatte ich auch Harnleiterschienen.
Bei vielen Frauen verursachen die Schienen keine Probleme. Ich hatte aber einige Probleme mit den Schienen (Blasenentzündung, Brennen etc). Ist ja nicht ganz gleich, weil ich ja normal aufs Klo konnte, aber ich würde das auf jeden Fall mit Eurem Urologen ansehen. Es sollten da schon noch Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden sein. Ich nehme auch an, dass die Schienen zwischenzeitlich mal gewechselt wurden? Meines Wissens gibt es da nämlich auch verschiedene Schienen, die einen sind weicher und flexibler. Aber wie gesagt, ich bin da wirklich keine Expertin.
Liebe Grüsse Addie
von GilmoreGirl » 26.07.2015, 00:20
Hallo Maja
Welche Art von Urostoma hat deine Mama denn genau? Mit Harnleiterschienen kenne ich mich überhaupt nicht aus, aber Infekte sind bei einem Urostoma nichts aussergewöhnliches und kommen leider immer wieder vor. Trotzdem würde ich das Problem aber auch unbedingt mit einem Urologen thematisieren und nach der Ursache für die Entzündungen forschen.
von Renni » 26.07.2015, 06:34
Hallo maja312,
ich habe gehört, dass Moosbeeren wie z.B. Cranberry einen günstigen Einfluss auf den Urin haben und somit entzündliche Prozesse mildern. Bitte den Gang zum Arzt nicht vernachlässigen.
Liebe Grüße Renate
von Sabine049 » 26.07.2015, 09:53
Hallo Maja,
mh - Harnleiterschienen - voraussichtich hat deine Ma "Harnleiterfisteln", d.h. über ein Schlauchsystem wird der Primärharn im Flankenbereich ausgeleitet. Hat sie re. und ls. jeweils einen Beutel!?
Harnleiterschienen/Splints/DJ-Schiene wird eingesetzt, wenn der Urin - Primärharn nicht ordnungsgemäss aus der Niere über die Harnleiter abfliessen kann. Diese sog. Schienen heben allerdings den sog. Reflux (Rückfluss) auf, sodass leider bei Vorliegen eines Abflusshindernisses ungehindert Harn zurück in die Nieren laufen kann; und das verursacht Infektionen - aufsteigende Harnwegsinfektionen.
Die Schienen werden normalerweise spätestens nach 6 - 8 Wochen ausgewechselt.
Weil der Rückfluss aufgehoben wird, sollte deine Ma. dafür sorgen, dass sie ausreichend trinkt. Desweiteren wäre dringend ein Besuch bei ihrem Urologen anzuraten.
M.E., ähnlich war es bei mir, liegt entweder ein Hindernis direkt in den Harnleitern (Verengung) vor od. das Nierenkelchsystem ist betroffen, laienhaft, dass die Nieren nicht ordnungsgemäss arbeiten!
Liebe Grüße und deiner Ma gute Besserung
Sabine
PS. Vllt. kannst du uns erklären, was für ein Stoma-/ta deine Ma. hat?
Sex ist an sich kein Thema, wenn Frau anschliessend die Blase umgehend entleert, um ein Einschleusen von Bakterien zu vermeiden, hiernach hätte deine Ma. allerdings entweder ihre eigene Blase oder eine Ersatzblase!
von GilmoreGirl » 26.07.2015, 11:34
Ich nehme auch Cranberry-Kapseln und habe trotzdem immer wieder Infekte. Die Preiselbeeren sollen den Harn ansäuern und so ein für Bakterien ungünstiges Millieu schaffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass sie bei "gesunden" Menschen eine gewisse vorbeugende Wirkung haben oder mit viel Trinken sogar eine Blasenentzündung kurieren können, aber wenn das ganze Harnsystem eh schon ein neuralgischer Punkt ist, bringt es meiner Erfahrung nach nichts.
von doro » 26.07.2015, 14:20
Zum ansäuern des Harns kann auch vitamin c,in Pulverform, aus der Apotheke genommen werden.Aber Vorsicht, nicht jeder Magen verträgt dieses Pulver.
von Sabine049 » 26.07.2015, 15:30
allgemein bei einem aufsteigenden HWI bzw. einer beispielsweise Nierenbeckenentzündung werden Cranberries kaum nützen, dass kann ich bestätigen, weil sowohl beim klassischen Ileumconduit als auch bei einem Harnblasenersatz generell als Reservoir Dünndarm eingesetzt wird.
Je mehr "Dünndarm" = ILEUM verwandt wurde, desto weniger sollte der Urin angesäuert werden. Ein PH-Wert unter *5* (saures Milieu) ist nicht erstrebenswert, weil ansonsten schlimmstenfalls aufgrund der Tatsache, dass das verwendete Stück Darm mit dem Mesenterium verbunden ist, eine ernstzunehmende Übersäuerung der Blutgase droht!
Ferner haben sowohl Vit. C hochdosiert als auch Cranberries die Eigenschaft ggfs. auf den Magen zu schlagen - unangenehmes Magenkneifen bishin zu Veränderungen der Stuhlkonsistenz = Durchfallwahrscheinlichkeit mit Kolikartigen Schmerzen. Seitdem ich das Zeug weitestgehend weglasse, hat sich meine Gesamtbauchsymptomatik gebessert.
Zurück zu Majas Mutter, ich vermute einfach einmal frech und dreist, dass die Causa bei ihr die Schienen selbst sind.
Vielleicht meldet sie sich ja nochmalig!
Liebe Grüße Sabine
Edit: Beutelmama hat infolge einer Tumorerkrankung sowohl ein Colo- als auch ein Urostoma = Ileumconduit.
Mich wundert bzw. halte ich es persönlich für ein bisschen despektierlich, dass auch in den bisherigen threads trotz relativ großer Resonanz keinerlei Feedback weder von Maja noch von ihrer 63-jährigen Ma. kamen
von francy » 26.07.2015, 18:06
Hallo Maja,
seit Mai d.J. habe ich auch diese Schienen. Erst re. u. li. weil meine Nieren verplumpt wären.
Das hat man im Februar beim Port entfernen im KH plötzlich festgestellt. Meine Urologin fand zumindest
die li.Seite wäre ohne Befund. Nach Rücksprache mit dem Arzt im KH hat sie erwirkt, die Schiene wurde entfernt. Alle 6 Wochen wird die Schiene gewechselt. A b e r seit dem habe ich so mindestens
1x i.d. Woche Flankenwchmerzen, Fieber, Erbrechen und Schüttelfrost. Am schlimmsten ist es, direkt am Tag nach dem Wechsel. Ich habe am 7.August 6 Jahre nach OP und Chemo ohne irgendwelche
Probleme hinter mich gebracht. Und nun das. Am Dienstag ist wieder Wechsel, mal sehen wie es weiter
gehen soll. Aber sag Deiner Mama auf jeden Fall - man kann mit Beutel leben - auch wenn es mal
Lekaden oder andere Überraschungen gibt. Immer Ruhe bewahren - hab ich auch erst lernen müssen.
Alles Gute für Deine Ma und liebe Grüße von francy
von GilmoreGirl » 26.07.2015, 19:25
Eine Frage aus ehrlichem Interesse: Macht man diese Harnleiterschienen, weil der Urin sonst gar nicht abfliessen würde? Weil ansonsten bringen die Dinger ja anscheinend nur gravierende Nachteile. Wenn man einmal die Woche einen Infekt hat, schädigt das die Nieren doch zwangsläufig auch.
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