von Nikswieweg » 02.02.2011, 05:51
Hallöchen,
ich bin niegelnagelneu hier im Forum, darum eine sehr kurze Vorstellung: Seit März 2010 habe ich ein dauerhaftes Ureostoma und meine restliche Lebenszeit möchte ich mir mit meiner Frau soviel wie möglich mit Reisen in den Tropen verbringen. Warme Gewässer, einer der Gründe, warum ich gerne wieder versuchen möchte, Schnorcheln und wenn möglich auch Tauchen zu gehen. Der Beutel ist ja unter einem Tauchanzug nicht so leicht zugänglich, um z.B. ablassen zu können - vielleicht kann man ihn auch offen lassen und die Fische füttern?
Beim Tauchen wäre hier auch wieder das Druckproblem (selbst in 10 m Tiefe zu überlegen - aber sollte eigentlich physikalisch keine Rolle spielen). Hat jemand:
a) Unterwassererfahrungen, z.B. auch mit max. Wassertiefen insb. beim Tauchen: Stomaorganisationen aber auch die Tauchgemeinschaft von PADI sind da vollkommen rat- und hilflos - bin wohl ein Exot(isches Beuteltier).
b) gibt es irgendwelche hilfreiche Utensilien dazu? Z.B. den Beutel so einfach rumbaumeln lassen möchte ich auch, man könnte ihn beschädigen (z.B. an Korallen anritzen), darum unter den sowieso genutzten Anzug mit obigem Problem des Zugangs ... könnte mir natürlich ein Abflussloch in den Anzug einhäkeln lassen
Es "tauchen" also einige Fragen auf, sicherlich auch einige, an die ich noch gar nicht denke.
Bin mal gespannt, ob es überhaupt eine Antwort gibt - sonst, und das ist eine Drohung, schreibe ich noch 'nen Buch darüber.
von Beutelmaus » 02.02.2011, 07:42
Hallo Nichtswieweg ,
herzlich willkommen unter den Stomis.
Warum nicht, ein Buch schreiben und die eigenen Erfahrungen an andere weitergeben?
Außer beim Badewannentauchen und Schwimmbeckenplanschen habe ich bis jetzt keine Erfahrung sammeln können.
Gruß und viel Spaß in den Tropen
Monika
von Uwe » 02.02.2011, 09:40
Hallo Nikswieweg,
es gibt hier ein Forumsmitglied 'derTaucher', der selbst aktiv taucht. Hier der Link zu einem seiner Beiträge.
Über die Suche im Forum lässt sich bestimmt auch noch mehr zum Thema 'Tauchen' finden.
Alles Gute, LG, Uwe
von Chief » 02.02.2011, 09:52
Hallo Nikswieweg (lustiger Nick) ,
erst mal wünsche ich dich hier im Forum herzlich willkommen.
Ich bin vor eingen Jahren auch recht viel getaucht habe aber seit meiner Stomaanlage keine eigenen Erfahrungen mehr machen können (das ganze Gerödel hatte ich schon vorher verkauft).
Da ich mich aber nachdem ich mein Stoma bekam interessehalber damit beschäftigt habe, kann ich Dir soviel sagen.
Generell gibt es keinen wirklichen Grund warum Du auch mit einem Stoma nicht tauchen gehen könntest.
Die Flüssigkeiten bzw. Ausscheidungen stellen kein Problem dar was den Druck betrifft.
Die Tauchtiefe spielt demzufolge auch keine Rolle ob es nun 10 oder 40 Meter Tiefe sind. Lediglich dein Ausbildungsgrad und Können entscheidet darüber wie tief Du dich herunter wagen möchtest.
Unter dem Neoprenanzug ist das Stoma bzw. die Versorgung meiner Meinug nach auch ausreichend geschützt so das zusätzliche Hilfsmittel nicht wirklich nötig sind. Vor dem eigentlichen Tauchgang ggf. eine neue Versorgung anlegen dann sollte dem Vergnügen in der Tiefe nichts im Wege stehen.
Viel Spaß also und immer gut Luft.
Gruß
Uli
P.S: = Besuche doch mal das Profil des User "Taucher" und setzte dich ggf. mit ihm in Verbindung.
von Linie 22 » 02.02.2011, 12:38
Hallo,
ich habe zwar ein anderes Stoma, was sich deshalb auch versorgungstechnisch nicht mit Deinem Uro-Stoma vergleichen lässt.
AAAAAAAAAAAber ich trage zum Schwimmen einen Neopren-Badeanzug (pink/dezent gemustert ) .
Was Dich allerdings nicht dazu ermuntern soll auf Pink
umzusteigen .
Aber das doch recht straffe Neoprenmaterial wirkt sich in keinster Weise negativ auf die Stomaversorgung - sprich Beutel/Beutelfülle - aus. Im Gegenteil besitzt es positive Eigenschaften - es kaschiert gefüllte Beutel enorm, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Inwiefern der Beutel ab einem gewissen Maß an Unterdruck, beim beschaulichen Anblick der Unterwasserwelten , standhält wird Dir, wie bereits schon mehrfach angekündigt, Thomas unser Taucher erläutern + erklären können.
edit: Es entsteht KEIN Unterdruck beim Tauchen - Uli der mich - nur an der Wasseroberfläche pleiernde Ente - dezent und diskret aufgeklärt hat
Willkommen in einer ebenfalls etwas anderen Welt ...und jetzt muss auch ich nix-wie-weg-hier, sonst :p .... Silke (Linie 22)
ergänzender Nachtrag:
... könnte mir natürlich ein Abflussloch in den Anzug einhäkeln lassen
Der Beutel ist ja unter einem Tauchanzug nicht so leicht zugänglich, um z.B. ablassen zu können - vielleicht kann man ihn auch offen lassen und die Fische füttern?
von Nikswieweg » 03.02.2011, 12:06
@all
Na, das habe ich ja nicht erwartet. Da hangele ich mich monatelang durch das Internet, e-maile, spreche Tauch- und Stomaorganisationen an und bekomme praktisch keine verwertbare Auskunft. Und dann gute Hinweise und Informationen in wenigen Stunden. Ein sehr aufmerksames und kundiges (ich Dummchen, ist ja logisch) Forum!
Zu obiger Anmerkung: Ich bin Divemaster, mit allerdings nur knapp 200 Tauchgängen - dafür aber ziemlich breit über die tropische Welt gestreut, teils in recht abgelegenen Gebieten (z.B. Tubbataha-Riff in der Sulu See). Wer sich dafür interessiert, kann gerne auf meinen privaten, primitiv gestrickten, jedoch umfangreichen (Vorsicht! Ist sehr umfangreich!) Reiseseiten stöbern. Zwar schreibe ich in erster Linie im Stil von Reisehandbüchern (Reiselogistik für Individualreisende), aber auch das Tauchen und Schnorcheln kommt, wenn es sich vor Ort lohnt (oder auch nicht), immer vor.
Vielleicht gesellt sich in diesem Thread ja noch jemand mit Erfahrungen dazu. Ich berichte später gerne, wie es bei mir abgelaufen ist. Das dauert aber noch bis etwa Frühsommer, da ich wieder in Bestrahlungen und Chemo stecke. Dann soll es - mal wieder - zu den Philippinen und, so die Gesundheit mitspielt, noch nach Vietnam, Laos, Kambodscha gehen.
Nochmals vielen Dank an alle, auch für die äußerst farbenfrohe Darstellung von Silke
von Beutelmaus » 04.02.2011, 07:17
Hallo Nichtswieweg,
wunderbare Reiseberichte einer Unterseewelt, die schöner nicht sein kann. Deine Reportagen sind lebendig und doch sehr wissenschaftlich, unterhaltsam und augenzwinkernd lustig geschrieben .
Lass Dich von Deiner Krankheit nicht aufhalten und nix.wie.weg
Beste Grüße und weiterhin gute Besserung.
Monika
P.S. Nachträglich die Rechtschreibfehler korrigiert .
von Chief » 04.02.2011, 10:11
Nikswieweg hat geschrieben:
Zu obiger Anmerkung: Ich bin Divemaster, mit allerdings nur knapp 200 Tauchgängen -
von Nikswieweg » 04.02.2011, 20:42
Chief][quote="Nikswieweg hat geschrieben:...
Ich habe versucht es einem Laien zu erklären und dann stellt sich heraus das Du schon sehr viel Erfahrungen hast.
...
von Nikswieweg » 04.02.2011, 20:56
Beutelmaus hat geschrieben:...
Reiseberichte
...
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