von herbyl » 30.06.2011, 20:39
Hallo,
ich möchte ich vorstellen: bin 80, ziemlich fit und habe Kummer mit Blasenkrebs . Alles Andere ist so einigermaßen ok.
Meine Blase wird am 20.07. resektioniert. Zur Harnableitung hat man mir ein Urostoma empfohlen. Als Alternative wäre eine Neoblase möglich. Wer stand schon vor der gleichen Entscheidung? Wie lange dauert es, bis nach der OP bei der Neoblase Kontinenz eintritt? Wie sicher ist diese?
Mache mir Gedanken über die Lebensqualität "danach".
Für eine Antwort wäre ich dankbar und würde mich freuen.
herbyl
von Hanna70 » 30.06.2011, 22:21
Hallo Herby,
erst einmal herzlich willkommen in diesem Forum.
Nach einer missglückten Rektum-Scheiden-Fistel-OP wurde ich aus heiterem Himmel gefragt: Neoblase oder beidseitige Nierenfistelung. Entscheidung innerhalb 24 Stunden im Krankenbett. Natürlich hatte ich mich für eine Neoblase entschieden. Allerdings wurde daraus wegen weiterer Komplikationen unter der OP nichts.
Ein Urostoma kam wohl für mich überhaupt nicht infrage.
Die Nierenfistelung wollte ich nicht und will sie auch heute noch nicht, da ich zwischenzeitlich ein Colostoma bekommen habe und mir diese "Beutelei" einfach zu viel würde.Ich trage Vorlagen. Nicht schön, aber für mich persönlich die bessere Alternative.
Ich habe in diesem Forum viele gute Tipps dafür bekommen. Ich selbst wage nicht, Dir einen Rat diesbezüglich zu geben. Aber Du hast ja noch ein paar Tage Zeit und wirst hier sicher Rat finden.
Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung findest und dass Du auch nach der OP wieder so fit sein wirst.
Alles Gute für Dich
HG Rosi
von rammi » 01.07.2011, 09:41
Hallo Herbyl,
herzlich willkommen.
Eine schwere Entscheidung. Ich durfte viele Patienten mit dem einen oder anderen kennen lernen. Beides ging auch schon mal schief aber meistens passte es.
Eine funktionierende Neoblase welche dicht ist(Frag den Azt nach seiner Kontinenzrate. Wieviele der durch ihn operierten Patienten sind dicht?), ist für mobile Patienten mit Sicherheit die optimalste Lösung. Es sei denn man hat noch Parkinson, MS oder andere neurologische Erkrankungen die auf den Scließmuskel wirken könnten. Oder man hat immer schon die Neigung zu Durchfällen denn gerade am Anfang kann es hier zu Problemen kommen.
Für später, wenn Du dann 90 oder 100 bist und nicht mehr so kannst ist oft die Urostomie die bessere Lösung da immer dicht.(Wenn sehr gut operiert und prominent angelegt)
Da die Ärzte Dir überhaupt eine Neoblase angeboten haben, halten die Dich schon für sehr fit die Disziplin, die gerade der anfängliche Umgang mit der Neoblase erfordert, aufzubringen. Auch halten sie Dich für fit die längere Narkose wegzustecken.
Wenn also in den nächsten Jahren nichts für eine mögliche Schwächung des Schließmuskels spricht und keine starke Gehbehinderung(Manche müssen schnell die Toilette aufsuchen) oder Bettlägerigkeit in ferner Zukunft droht: Neoblase. Ganz klar. Zumindest dann, wenn die Ärzte Dir ganz neutral beide Vorschläge als absolut gleichwertig vorgeschlagen haben und es keine Gründe gibt wshalb sie eher in die eine oder andere Richtung tendieren.
Schwierig halt.
Toi. Toi. Toi.
Stefan
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