von Spatzel » 12.12.2014, 18:00
Hallo Zusammen,
ich pflege meinen 83 jährigen Vater mit leichter bis mittelschwerer Demenz bei mir zu Hause. Er hat nach einer Blasenentfernung ein Urostoma mit Harnleiteruretherschienen. Alleine kann mein Vater den Wechsel natürlich nicht. Die Dichtigkeit hab ich langsam raus mit Paste und elastischen Fixierstreifen. Ich habe ein zweiteiliges System mit einem Clickverschluss. Mein Problem ist, das mein Vater natürlich vergisst den Beutel zu entleeren und deshalb den ganzen Tag mit dem Nachtbeutel rumläuft (nicht so schlimm), aber Nachts hänge ich den Beutel ans Bett und wenn er aufwacht und aufsteht in der Nacht vergisst er ab und zu, dass er einen Beutel hat und läuft los und reißt sich den aufgeklickten Beutel ab und ab und zu auch mal die gesamte Basisplatte. Hat jemand eine Idee wie ich das verhindern kann. Ich selbst bin noch halbtags berufstätig. LG
von Addie » 13.12.2014, 13:28
Hallo Spatzel!
Ich hatte zwar ein Colostoma, aber vielleicht hilft das trotzdem weiter...
Ich denke es kommt drauf an, wieviel Urin sich über die Nacht im Beutel ansammelt. Wenn die Menge nicht zu gross (vor dem ins Bett gehen, nicht mehr zu viel trinken..), könntest Du den Beutel vielleicht eher ins Pyjama stecken statt irgendwo aufzuhängen? Wenn Dein Vater aufsteht, wäre der Beutel schon "versorgt". Schlimmstenfalls würde sich der Beutel im Bett ablösen, wenn er zu schwer wird, aber dafür hast Du sicher eine Betteinlage angebracht?
Liebe Grüsse Addie
von Spatzel » 15.12.2014, 07:54
Danke schön für die Antwort,
leider ist das nicht die Lösung für uns. Bedingt durch meine Berufstätigkeit kann ich erst ab Mittags meinen Vater zum trinken animieren und er soll viel trinken, die Blutwerte sind nicht so gut. Ich hab mir überlegt den 2 l Nachtbeutel einfach in einem Eimer zu legen, wenn er dann losläuft fällt nur der Eimer um und er reißt sich nichts ab. Eventuell klebe ich noch Rollen drunter. LG
von Addie » 15.12.2014, 10:56
Liebe Spatzel!
Das mit Deinem Vater muss Dich ganz schön beschäftigen und Du machst Dir bestimmt Sorgen...
Will mich nicht in Eure Angelegenheiten mischen, aber habt Ihr über eine Haushilfe nachgedacht, die Dich in den Morgenstunden vertreten könnte? Das mit dem Eimer ist sicher eine Möglichkeit, ich hätte Bedenken, dass Dein Vater in der Dunkelheit drüber fällt.... Kann mir gut vorstellen, dass Du die halbe Nacht mit einem Ohr hinhörst, wo er sich gerade bewegt....
Ihr habt sicher noch eine Stoma-Beratung, besprich Dein Problem dort, vielleicht haben sie noch weitere gute Lösungen..Du brauchst auch mal ne "Auszeit" um Dich auszuruhen .
Liebe Grüsse und viel Geduld Addie
von PETERSEE » 15.12.2014, 11:38
Hallo Spatzel,
eine ähnliche Idee wie mit dem Eimer kam mir auch - aber dann eher eine Schüssel mit ggfs. Rollen darunter - aber das hab ich dann doch für unpraktisch empfunden.
Eine weitere Lösung wäre ein diagonal geführter Gurt (ähnlich wie für einen Säbel) bei dem der Beutel am unteren Ende hängt. So hätte er Bewegungsfreiheit und der Beutel kann ja anfangs dann aus dem Bett hängen.
Viele Grüße Peter
von Hanna70 » 15.12.2014, 13:06
Hallo Spatzel,
ich hatte meine Stomaschwester fragen wollen, aber die ist leider krank geworden.
Frag doch mal Eure Stomaschwester. Bestimmt ist Dein Vater nicht der einzige Stomapatient mit Demenz. Eventuell kannst Du ja auch mal in einem Pflegeheim fragen, wie sie das dort lösen - wenn sie nicht gerade auf Fixierung stehen.
Haushalthilfe ist sicher eine gute Idee, aber eben auch eine Kostenfrage. Selbst, wenn Dein Vater eine Pflegestufe haben sollte, reicht das Geld nie für mehrere Stunden täglich.
Eimer und Schüssel würde ich auch als Unfallquelle sehen. Vielleicht könntet Ihr den Urinbeutel nochmal in einen wasserdichten Beutel legen und mit einem Klebeband am Urinbeutel festmachen - einen Müllbeutel o.ä.?
LG Rosi
von doro » 15.12.2014, 19:29
Hallo Spatzel,
kann man den Beutel nicht in einen Beinbeutel umleiten ? Da wäre doch die Gefahr das Abreissends nicht so groß? Katja, alias Snoopy hatte in den Hilfsmittel für Hilfsmittel doch ähnliches eingestellt.
von Hanna70 » 15.12.2014, 20:32
doro hat geschrieben:kann man den Beutel nicht in einen Beinbeutel umleiten ?
von Spatzel » 16.12.2014, 07:50
Guten Morgen,
vielen Dank für die vielen Antworten. Ja, das stimmt, dass ist eine Unfallquelle mit dem Eimer. Die Stomatherapeutin hat keine Ideen für mich und meint das Problem wäre im Heim noch viel schlimmer da die Patienten dort in der Demenz weiter fortgeschritten sind.
Eventuell könnte ich die Haken abmachen,so dass er den Beutel, wenn er aufsteht nicht wieder anhängen kann im schlaftrunkenen Kopf. Dann hab ich aber Angst, dass der Beutel sich bewegt beim schlafen und er dann drauf tritt und hinfällt. So ein kleiner Oberschenkelhalsbruch würde uns noch fehlen.
Tagsüber ist eigentlich alles soweit o.k., bis auf kleinere Vorfälle, er muss halt den Nachtbeutel umhängen, ich hab einen verstellbaren weichen Gürtel daran gemacht.
Ist schon nicht einfach diese Kombi....Demenz....Stomaversorgung....LG
von doro » 16.12.2014, 12:09
Hallo Spatzel,
kann man den Beutel nicht in einen Beinbeutel umleiten ? Da wäre doch die Gefahr das Abreissends nicht so groß? Katja, alias Snoopy hatte in den Hilfsmittel für Hilfsmittel doch ähnliches eingestellt.
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