von mini62 » 07.03.2010, 17:59
Hallo Goisa,
ob du nun ein ein- oder zweiteiliges System benutzen wirst ist erstmal zweitrangig. Übergewicht hat damit gar nix zu tun'!!!
Wichtig ist jetzt erst einmal, eine zweite Meinung, bzw. ein ausführliches Gespräch mit deinem Urologen.
Die zweite Meinung würde ich mir in einer Uni-Klinik oder einem Urologischen Kompetenzzentrum einholen. Dafür lohnen auch oft weite Wege.
"Mein" System habe ich nach vielem Testen und Probieren für mich gefunden (Stomaerfahrung hab ich ja reichlich ).
Hier stell ich dir mal den Link zu verschiedenen Herstellern ein, die dir sicherlich auch Muster schicken und dir evtl. Ansprechpartner in Polen nennen können: Hersteller
Coloplast hat speziell für Urostoma z.B. die "Sensura Xpro" herausgebracht.
LG Petra
P.S. dein Deutsch findet jetzt hier ja reichlich Anwendung und kann somit ein wenig gepflegt werden
von Rehlein51 » 07.03.2010, 18:16
Hallo Gosia,
ja, ich habe mein Stoma am 26.06.09 bekommen und bin am 01.09. wieder angefangen zu arbeiten. Ganzen Tag und es gab nie ein Problem. Nun muss ich dazu sagen, daß ich im Büro arbeite und keine schwere körperliche Arbeit habe, sondern ausschließlich sitzende Schreibtischtätigkeit.
Für mich brach nach der Not-OP eine Welt zusammen, aber ich muss schon sagen, ich habe sie mir ganz schnell wieder zusammengesetzt und konnte dann mit dem Stoma prima leben.
Liebe Grüße
Silvia
von Gosia » 07.03.2010, 18:53
das freut mich sehr, Rehlein, dass Du wieder zu dem beruflichen Leben zurückgefunden hast. Übrigens, Dein zweiteiliges System von Coloplast sensora wurde in der Tat für Colono- und Illeostomia, nicht für Urostomia entwickelt.
Gruß
Gosia
von Webkänguru » 07.03.2010, 21:58
Hallo Gosia,
ich würde dir grundsätzlich auch zum Urostoma raten und gegen die Neoblase. Ich sehe keinen Grund, warum dein Gewicht einem Urostoma im Weg stehen sollte. Da es eine geplante OP ist, kann dein Arzt die Position des Urostomas im Vorfeld festlegen, so dass es nicht in einer Hautfalte oder sonst einer ungünstigen Stelle angelegt wird.
Wenn die Platte dünn und flexible sein sollte, dann bieten sich Einteiler an. Auch der Nachtbeutel wäre natürlich eine geniale Erleichterung für dich. Die Versorgung hängt aber letztendlich auch davon ab, welche Produkte dir in deinem Heimatland zur Verfügung stehen. Meines Wissens kannst du (leider) nicht auf alle Produkte zurück greifen, die uns hier in Deutschland zur Verfügung stehen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Gosia » 30.08.2011, 22:19
Kann man das Urostoma an der linken Seite anbringen? Ich kann nämlich nur auf der rechten Seite liegen (meine linke Hüfte ist krank). Wenn ich jetzt auf der rechten Seite liege, so fällte mein großer Bauch (leider 93 Kilo bei 156 cm Größe) nach unten und liegt auf der Matraze und ich habe den Verdacht, dass der Urin nicht in den Nachtbeutel abfließen könnte und im oberen Teil des Beutels stauen würde.
von rammi » 01.09.2011, 10:23
Hallo Gosia,
die Blasenentfernung wegen einer ICC ist grundsätzlich natürlich eine große Operation. Jedoch ist sie kürzer als bei Betroffenen mit der Diagnose Krebs oder Zustand nach Strahlenbehandlung oder diversen Voroperationen.
Die Anlage eines Urostomas auf der rechten Seite ist sicher deutlich kürzer als die Anlage einer Neoblase oder eines Mainz Pouch 1. Soll die Anlage allerdings auf der linken Seite erfolgen schrumpft dieser Vorteil. Dein Argument schlägt aber voll ein und sollte besprochen werden.
Bei Deinem Übergewicht sind alle 3 Operationen natürlich schwieriger als bei dünnen Betroffenen. Aber an zig Beispielen sieht man das es klappt.
Bei einem Urostoma muss der Chirurg den dazu notwendigen Darm "Mobilisieren". Das heißt, dass er bis auf die großen, den Darm versorgenden Blutgefäße, alles unnötige rund um den Darm löst womit dieser im Bauchraum an Ort und Stelle fixiert ist. Dies ist nicht immer einfach und bei Dir wird dann wohl die Strecke vom Bauchinneren bis 6 cm über der Bauchdecke weiter sein als bei anderen. Über der Bauchdecke wird der Darm dann umgestülpt, fixiert und das Stoma sollte 2-3 cm über der Bauchdecke stehen. Die Versorgung sollte überhaupt kein Problem darstellen zumal Dein Bauch sicher den Vorteil hat, dass große plane Flächen ohne Falten da sind. Das kann dann nur zum Problem werden wenn Du Dich hinterher entscheidest abzunehmen(Vielleicht als OP- Folge). Bei starken Gewichtsveränderungen kommt es gerne zur Faltenbildung und dann wird die Versorgung vielleicht schwieriger.
Der Chirurg wird vielleicht Sorge haben den Darm nicht ausreichend "mobilisieren" zu können. Dann droht die Gefahr, dass das Urostoma wenig oder gar nicht über der Bauchdecke liegt. Im schlimmsten Fall sogar ähnlich einem Bauchnabel unter der Bauchdecke. Je weniger das Urostoma dann hervorsteht desto schwieriger wird die Versorgung und dies vollkommen unabhängig von der Art der Ein- Zweiteiligen Versorgung.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass es klappen müsste nur die OP Zeit wird deutlich länger.
Durch die Anlage einer Neoblase wird in Deutschland heute kaum mehr eine Frau Inkontinent. Eher besteht das Problem, dass Frauen gar nicht Wasser lassen können und sich 2-6 mal am Tag katheterisieren müssen. Dies nehmen die Frauen aber "gerne" in Kauf. Hauptsache nicht inkontinent. Hauptsache keine Schmerzen. Hauptsache nicht 10 minütlich zur Toilette.
Der Mainz Pouch 1 ist aus meiner ganz persönlichen Sicht die optimalste Lösung. Gerade bei Deiner Diagnose. Ich würde Dir empfehlen zum Beispiel in Kiel oder Berlin oder oder einmal nachzufragen wenn die Chance der Kostenübernahme besteht.
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du zu einer guten Entscheidung kommst. Vielleicht kannst Du ja durch Botox Injektionnen in die Blase die OP noch etwas herauszögern und noch einmal versuchen etwas abzunehmen?
Alles Gute
rammi
von Gosia » 01.09.2011, 15:20
Warum sollte eigentlich die Anlage eines Urostomas auf der linken Seite schwieriger sein?
Ich würde mich gerne in Deutschlnd operieren lassen, aber wer würde schon die kosten übernehmen? Das ist unrealistisch.
von rammi » 02.09.2011, 14:34
Hallo Gosia,
meines Wissens liegt der Dünndarmteil(aus dem das Ileum Conduit gemacht wird)genau in der rechten Bauchhälfte. Optimal um den einfach nur ein Stück hochzuziehen(etwas übertrieben) Die Harnleiter der re. und li. Niere sind unterschiedlich lang aber genau richtig um das Conduit re. anzulegen. Wenn der Darm nun auf die andere Seite verlagert werden muss, so müssen dieser und die Harnleiter viel mehr "mobilisiert" werden.
Ich hoffe ich hab es richtig beschrieben. Sprech es bei Deinem Gespräch mit dem Chirurgen mal an.
HG rammi
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