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Was erwartet mich beim Urostoma ? – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von Titzer » 19.02.2012, 21:14

Hallo, ich bin neu hier,und ich möchte gerne wissen was mich so erwartet.
Ich bin 51 Jahre alt, und mir wurde im Jan.2011 die Prosta und Blase entnommen, und eine Neoblase aus dem Dünndarm gefertigt.
Chemo brauchte ich nicht.
Mit meiner Neoblase habe ich nur Ärger.Nach ca 3 Monate hatte
ich immer soviel Schleimbildung, dass ich keinen Urin lassen konnte.1,4l waren ziemliche Schmerzen.Nachdem ich das Problem halbwegs im Griff hatte, ging es los mit dem Resthahn. Bei mir bleiben immer zwischen 200 und 250 ml drin.Dadurch hatte ich natürlich immer Bakterien in der Neoblase.Die Lösung hierfür war, ich sollte immer selber Katheter setzen. Dies habe ich auch gemacht, aber wenn man dies 5 mal am Tag macht, ist dies auch mit Schmerzen verbunden.Dann war noch das Problem mit dem Bett, denn immer wenn ich eingeschlafen bin, lief ich aus.
Damit nun endlich mal Ruhe kommen sollte, habe ich mir einen Bauchkatheter setzen lassen. Nun bin ich soweit, das ich alle 4 Wochen ins Krankenhaus muss, da ich eine Entzündung und Bakterien in der Neoblase habe, und ein bestimmtes Antibiotiker brauche. Nach 5 Tagen kann ich dann wieder nach hause.Da ich nun die Nase voll habe, lasse ich mir in drei Wochen einen Stoma setzen.
Ich hoffe, es geht endlich mal aufwärts, aber was erwartet mich

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Titzer

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von zwerg » 19.02.2012, 22:00

Hallo Titzer Bild

Tut mir leid, dass du bisher solche Probleme hattest. :troesten:

Ich komme mittlerweile ganz gut mit meinen Urostoma zurecht(mit dem anderen auch).
Am Anfang gab es schon zwei/drei Unfälle und auch ein paar Tränchen, aber nachdem ich alles routinierter und vor allem ruhiger mache (die Versorgung), ist bisher nicht wirklich was schlimmes passiert.
Für nachts verwende ich, außer dem normalen Beutel, noch den Bettbeutel und damit kann ich sogar gut durchschlafen.

Ich hab mich gut an die Situation gewöhnt ... und weiß eigentlich garnicht mehr so genau, wie´s ist, normal auf die Toilette zu müssen. :verlegen1:

Ich denk, du schaffst das, nachdem du die anderen Sachen schon meistern mußtest. ;)

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zwerg

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von Webkänguru » 20.02.2012, 18:49

Hallo Titzer,

herzlich willkommen bei uns im Stoma-Forum :)

Ein Urostoma ist im Vergleich zum "normalen" Weg natürlich nicht optimal. Aber in der Situation die du schilderst ein guter Weg. Damit kann wieder alles ungehindert abfließen, kein Restharn, keine Bakterien, keine Entzündungen. Du wirst alle deine jetzigen Beschwerden und die damit verbundenen Risiken schnell los sein.

Viele Grüße,
euer Christian

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Webkänguru

Moderator

Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von hmengers » 20.02.2012, 19:53

Hallo Titzer,

zuerst einmal auch von mir herzlich willkommen. Wenn ICH die Möglichkeit hätte, mit einem suprapubischen Bauchkatheter zu leben, nachdem die Harnröhre durch den Schleim der Neoblase ja anscheinend verstopft würde ich - bevor ich mir ein Urostoma legen liesse - probieren wie der Katheter reagiert wenn er täglich mehrmals per Abstellhahn geschlossen und anschließend (so alle paar Stunden) die Blase entleert wird. Ich könnte mir gut vorstellen dass dann die Blase richtig leer wird und die Harnwegsinfekte zurückgehen. Der alle vier Wochen fällige Wechsel des suprapubischen Katheters (der wesentlich weniger Risiken für Harnwegsinfekte birgt als ein Katheter durch die Harnröhre)kann dann problemlos (Minutensache) ambulant erfolgen.

Herbert

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hmengers

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von Titzer » 20.02.2012, 20:13

Hallo Christian,
Du gibst mir Hoffnung.
Danke

Hallo Herbert
Einen Bauchkatheter habe ich, und dieser verursacht meine
Infektionen. Ich brauche ihn nach jedem Gang, damit ich den Resthahn heraus bekomme.

Gruß Wolfgang

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Titzer

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von rammi » 21.02.2012, 12:48

Hallo Wolfgang,

ich persönlich würde wohl doch noch versuchen ein 2 Jahr durchzuhalten und einen Katheter zu finden, den ich ohne Schmerzen einführen kann. Wenn ich aber tatsächlich unter den geschätzt/gefühlt 20 grundverschiedenen Kathetern unterschiedlichster Hersteller alle Härtegrade und/ oder mit 2 oder 4 Augen(wichtig wegen des Schleimes) probiert hätte, und auch noch erhebliche Schmerzen hätte obwohl ich einen beschichteten Katheter mit zusätzliche 6 oder 11 ml Gel mit und/ oder ohne anästhesierender Wirkung probiert habe, könnte ich mir ein Urostoma überlegen. Dem nächtlichen Einnässen würde ich mit einer sogenannten Klingelhose begegnen wollen. Da schlägt ein Sensor Alarm wenn nur ein Tropfen Urin abgeht. Du wirst wach und kannst den noch vorhandenen äußeren Schließmuskel anspannen und hoffentlich den Urin halten. Wenn das, neben der Beckenbodengymnastik, Biofeedbackthearpie etc., nicht bringt, dann würde ich vielleicht doch der Anlage eines Urostomas nicht abgeneigt sein.

Nun bist Du ja voroperiert und dies macht die Stomaanlage nicht einfacher. Einen Gewinn an Lebensqualität wirst Du nur dann haben, wenn der Arzt Dir schon im Vorfeld deutlich macht, dass auf jeden Fall genug Darm vorhanden ist den er auf jeden Fall so mobilisieren kann, dass er Dir eine schönes rundes prominentes(1,5-2 cm vorstehend) Urostoma anlegen kann. Und dies an einer Stelle die Du einsehen kannst und die keine Falten oder alte/ neue OP Narben beinhaltet.

Viele haben einen Bauchdeckenkatheter in der Blase oder Neoblase. Ohne Infekt. Frage gezielt und schriftlich bei Deinem Arzt nach, ob der Keim weg ist wenn der Bauchdeckenkatheter heraus ist. Wenn er sagt ja, lass ihn ziehen und katheterisiere mit anderen Kathetern und nutze zur Nacht ein Urinal(wenn noch nicht versucht)oder versuche mal die Klingelhose.
Was ich im Kern sagen möchte. Lasse wirklich nichts unversucht bevor Du eine solch große Operation angehst.

Ich drücke Dir die Daumen.

HG
rammi

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rammi

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von hmengers » 21.02.2012, 13:14

Hallo Wolfgang,

bevor Du eine solche große OP in Erwägung ziehst solltest Du m. E. wirklich die Vorschläge von Rammi in den verschiedensten Variationen durchprobieren (meine Meinung). Mit regelmäßigem Kathetern 4-5 x am Tag solltest Du eigentlich auch die HWIs loswerden weil dann die Blase immer völlig geleert wird. Und gegen die Inkontinenz in der Zeit dazwischen gibt es nicht nur Medikamente (bei manchen mit Nebenwirkungen wie Durstgefühl, trockene Augen) sondern auch Botox-Injektionen (ca. alle 6-8 Monate) oder wenn alles nicht helfen sollte für die Nacht auch noch die Möglichkeit, ein Kondomurinal mit Urinbeutel zu tragen. Alles erscheint mir besser als ohne das zu testen ein Urostoma anlegen zu lassen.

Herbert

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hmengers

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Was erwartet mich beim Urostoma ?

Beitrag von HarryPotter » 19.05.2012, 19:16

:willkommen: :winke:
Hallo, ich habe seit 1990 einen Mainz-Kockpouch
und komme gut damit zurecht.
:winke: :winke: HarryPotter

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HarryPotter

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