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Zukünftig selbst katheterisieren? – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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15 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von BerlinerBär » 01.07.2013, 20:51

Hallo liebe Leute,

seit ca. einem halben Jahr habe ich ja einen Bauchdeckenkatheter. Im Alltag stört mich das beträchtlich, z.B. beim Aufstehen, Radfahren etc.; außerdem sind die Wechsel recht unangenehm.
Nun hatte ich heute eine umfangreiche Untersuchung und Beratung durch einen guten Urologen.
Neben der mittelfristigen Option einer OP, bot er mir nochmals an, den Dauerkatheter zu ziehen und ich könne dann selbst erlernen, mich für jedes Wasserlassen selbst zu katheterisieren.
Davor war ich bislang zurück geschreckt, habe das aber ehrlich gesagt nie probiert. Ich muss dazu sagen, dass ich die Blase leider nicht kontrollieren, aber voll spüren kann.
Hat jemand von Euch damit Erfahrungen gesammelt, sich selbst dauerhaft zu katheterisieren?

Viele Grüße

Stefan

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BerlinerBär

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von hmengers » 01.07.2013, 21:20

Hallo,

querschnittgelähmte Menschen sind normalerweise blasen- und mastdarminkontinent. Der ISK ist für die meisten von ihnen 4-6 x täglich das Mittel der Wahl und einfach zu erlernen.

Bei Deiner Krankengeschichte solltst Du auch bedenken dass Dauerkatheter, egal ob durch die Harnröhre oder durch die Bauchwand mittelfristig oft zu Blasenkrebs führen!

Herbert

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hmengers

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von BerlinerBär » 01.07.2013, 21:38

Hallo Herbert,

vielen Dank für die Informationen!

Gruß

Stefan

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von Sabine049 » 03.07.2013, 10:47

Ich katheterisiere mich seit 26 Jahren, der ISK ist einfach zu erlernen, bereits Kinder werden in den ISK eingeführt.

Melde mich erneut im Laufe des Tages; bin derzeitig auf "Reha" und sitze vor dem Klinikterminal ;) !

LG und Herzlich Willkommen Stefan

Sabine

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Sabine049

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von eniexx » 03.07.2013, 13:02

Hallo Berliner Bär
ich habe wie du einen "Bauchdeckenkatheter" mich stört das ebenfalls sehr in meinem etwas anstrengenden Alltag, hab mir auch schon den kompletten geblockten Katheter versehentlich raus gerissen :je:
Ich hatte auch die Option zum selbstkatheterisieren über den Bauchnabel hab es aber bislang abgelehnt weil es mich so denke ich noch mehr einschränkt bzw. ich muss noch mehr darauf achten was ich trinke und wie viel usw. hinzu kommt dann auch noch wieder das Toilette suchen und und und...

zur Zeit bin ich eh an der Dialyse und somit ist das pinkeln hinfällig :(



ich habe mich also vorerst dagegen entschieden aber berichte bitte weiter....vielleicht ist es ja doch eine gute Sache mit Katheterisieren....lass es mich wissen!!

Lg enie

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von Minzi » 03.07.2013, 13:13

Hallo Stefan,

mein Sohn Lukas katheterisiert sich seid ca.4 Jahren selber.
Er ist jetzt 19 Jahre.

Die Krankenschwester hat es ihm damals gezeigt. Danach habe ich ihm noch 2-3 mal geholfen und nun macht er es seid Jahren schon selber ohne irgendwelche Probleme.

Wenn du magst, kann ich dir seine Telefonnummer über PN schreiben und ihr könnt euch mal austauschen (von Mann zu Mann).

:winke: :winke:

Viele Grüße von Minzi

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Minzi

Moderatorin und Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Frankfurt Höchst

Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von BerlinerBär » 07.07.2013, 19:40

Hallo liebe Leute,

vielen Dank für Eure Informationen.
Morgen gehe ich dann zu meinem niedergelassenen Urologen und bespreche die Fragen auch noch mit diesem.
Ich berichte dann später mal.

Bis dahin, schön, dass man mit diesen Fragen nicht alleine dasteht!

Viele Grüße aus dem sonnigen Berlin

Stefan

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BerlinerBär

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von BerlinerBär » 18.07.2013, 19:32

So, ich war inzwischen beim Urologen, wo ich mit dem Katheter selbst auf Widerstand gestoßen bin. Der Arzt hat dann "übernommen" und mit Routine den Katheter gesetzt.
Zu Hause alleine komme ich über den Punkt irgendwie nicht hinweg. Ich habe vorsichtigen Druck ausgeübt, aber es ging einfach nicht weiter und hat auch etwas nachgeblutet.
Ich übe jetzt täglich, komme aber im wörtlichsten Sinn nihct weiter.
Eigentlich bin ich nicht verkrampft, weil ich bislang von dem Vorgang nichts spüre, erst in der Blase melden sich wieder die Nerven.

Nun probiere ich mal weiter und komme dann evtl. auf das nette Angebot von Minzi zurück.

Ansonsten bin ich sehr glücklich, CT und MRT haben ein halbes Jahr nach meiner OP keine Hinweise gegeben, dass der Krebs zurück sein könnte.

Viele Grüße aus Berlin


Vom Berliner Bären

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von Sabine049 » 18.07.2013, 22:33

Hallo BerlinerBär,

lass Dich bitte von einem Stomatherapeuten in den ISK einweisen bzw. anleiten.

Die Gefahr, just am Anfang, versehentlich beim Einführen die Schleimhautwand der Harnröhre zu verletzen ist sehr groß, deshalb sollte bei den ersten Male eine entsprechende Fachkraft zugegen sein.

Und welche Katheter verwendest Du?? Nicht jeder Einmalkatheter ist unbedingt geeignet. Mittlerweile gibt es wie in der Stomaversorgung div. Produkte unterschiedlichen Materials, von "starr" bis flexibel usw.. Vllt. erkundigst Du Dich einmal nach Probeexemplaren von und bei: LoFric, B. Braun, Hollister, Convatec usw.. Fast alle Stomaproduktler bieten mittlerweile ein ganzes Sortiment an Einmalkathetern an.

Auf jeden Fall sollte der Katheter gut gleitbar quasi mit einem - laienverständlich - Gleitmittel und "gewässert" sein, um diesen leichter einzuführen.

Bitte nicht, sobald Du einen Widerstand spürst, den Kathi vorschieben, eher abklären, ob evtl. die Harnröhre, zumal bei Männern um ein Dreifaches länger als bei uns Mädels, leicht abgeknickt ist oder Vernarbungen das Einführen erschweren bzw. gänzlich verhindern.

Falls Vernarbungen vorliegen, kann die Harnröhre geweitet bzw. dilatiert werden.

Spreche aus fast aus dreißigjähriger Selbsterfahrung.

LG Sabine

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Sabine049

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Zukünftig selbst katheterisieren?

Beitrag von rammi » 19.07.2013, 13:33

Hallo BerlinerBär,

vielleicht noch ergänzend zu Sabine:

Es gibt sicherlich 10 große und 10 weitere Anbieter mit gleich mehreren Kathetern im Programm.

Urologen setzen leider häufig zum mehrfach täglichen Einmalkatheterismus (Im Fachbegriff wenn sich jemand selbstkatheterisiert ISK genannt)Katheter mit gestanzten Augen ein. Diese sind nicht in irgendeiner Form behandelt/ beschichtet um die Schleimhaut der Harnröhre größtmöglich zu schonen. Sie werden dann eingesetzt, wenn gelegentlich mal die Blase aus irgendeinem Grund katheterisiert wird. Als Gleitmittel dienen meist Instillagel oder Endosgel aus der Spritze.

Nicht immer, aber fast immer, sind die von Sabine beschriebenen Katheter sinnvoller. Die Augen(Die Löcher am Ende des Katheters auf Blasenseite)sind gelasert und dadurch viel weniger "kantig". Es ist entweder bereits in der Verpackung ein Gel auf dem Katheter aufgebracht oder der Katheter ist mit einem Mittel beschichtet und zugefürtes Wasser/ Kochsalz(bereits in der Katheterverpackung) machen diesen extrem Gleitfähig. Und zwar auch noch dann, wenn man ihn wieder herauszieht.
Es gibt verschieden gebogene oder nicht gebogenen Spitzen. Und selbst, wenn diese Spitzen alle den gleichen Namen haben, zum Beispiel Thiemannspitze, heißt dies noch lange nicht, dass sie auch gleich sind.
Es gibt Katheter die vorne ganz dünn anfangen und dann erst im Verlaufe der ersten 2 cm zum eigentlichen Durchmesser dick werden. Es gibt Katheter mit 4 Augen falls Du viel Schleim/ Gries im Urin hast. Es gibt Katheter die haben eine Art kleine Kugel vorne drauf die die Harnröhre leicht aufdehnen können ohne zu verletzten. Ich glaub es gibt einfach alles.
Du wirst einen Katheter finden der zu Dir passt. :)

Wo ist denn die "blockierende Stelle". Stockt der Katheter mal da und mal da oder immer an der gleichen Stelle. Hast Du im sitzen oder stehen katheterrisiert und der Urologe im liegen? Könntest Du ausprobieren im stehen, sitzen,liegen zu katheterisieren?
Bitte beherzige Sabines Rat und hole Dir Beratung bei einem Unternehmen, welches Fachhkräfte aus der Pflege beschäftigt die sich Schwerpunktmäßig mit dem ISK beschäftigen.

Nicht, dass der ISK an schlechter Beratung :daumenRunter: oder dem falschen Produkt scheitert. Denn wie Herbert schon anmerkte.
Der ISK ist fast immer einem Dauerkatheter vorzuziehen. Bei guter Umsetzung macht er auf Jahrzente keine Probleme. Der Dauerkatheter früher oder später aber immer!!

HG
rammi

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rammi

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